Worauf wartet die Politik? Diese Frage stellen sich immer mehr Unternehmen und Manager in Oberösterreich. Besonders energieintensive Betriebe geraten in internationalen Vergleichen immer mehr unter Druck. Doch ein wirkliches Gegensteuern ist nicht zu bemerken. Wo der Schuh besonders drückt, lesen Sie hier.
Von einer „rauen See in Europa“ sprach Stefan Pierer zuletzt, um zu zeigen, wie sehr die Wirtschaft unter Druck geraten ist. Der Präsident der Industriellenvereinigung OÖ verweist auf die enorm gestiegenen Lohn-Stück-Kosten, die für Österreich Nachteile im internationalen Wettbewerb bedeuten. Das Rumoren bei den Unternehmen wird lauter, der Schuh drückt an unterschiedlichen Stellen.
„Die Energiekosten in Europa und Österreich sind besorgniserregend“, sagt etwa Lenzing-Chef Stephan Sielaff, der mit Blick auf die günstigere USA von einer „toxischen Mischung für die Industrie“ spricht. Voest-Vorstandschef Herbert Eibensteiner macht hier auch in Richtung EU Druck: „Die Energiekosten sind im Vergleich zu den Spitzenzeiten gesunken, aber noch immer sehr hoch.“
Auf die Umsetzung des Stromkosten-Ausgleichsgesetzes wartet AMAG-Boss Gerald Mayer: „Es geht hier um einen Zuschuss für indirekte CO2-Kosten für 2022.“ Für den Aluminiumerzeuger steht ein mittlerer einstelliger Millionen-Betrag auf dem Spiel.
Der nach wie vor fehlende Beschluss des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes, das den Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen regeln soll, macht Pelletsheizungshersteller Windhager unrund. „Wir brauchen stabile Rahmenbedingungen“, sagt Geschäftsführer Stefan Gubi.
Kurzarbeit: In Deutschland gehen die Uhren anders
Auch Georg Emprechtinger ist verstimmt: In Deutschland wird Möbelherstellern wegen der Absatzkrise die Kurzarbeit gewährt, in Österreich schauen die Produzenten durch die Finger. „Für mich ist die Haltung in Österreich im Moment eine Katastrophe“, so der team7-Eigentümer.
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