In den vergangenen fünf Jahren wurden in Oberösterreich 430 Kinder am Schulweg verletzt, zwei davon sogar tödlich. Die Gefahr steigt, wenn Kinder auf dem Weg zum Unterricht ins Smartphone starren. ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger hat einfache Tricks für mehr Sicherheit.
Ja, wir haben alle schon ein Handy, meinen die fünf Kinder, die als Expertinnen und Experten zur Pressekonferenz des ÖAMTC eingeladen sind. Meistens steckt es in der Hosentasche, sagen die Kids. Für die Zeit des Schulweges sollten die Smartphones aber wo anders verstaut werden, rät Verkehrspsychologin Marion Seidenberger: „Da gehört das Handy in die Schultasche, dort ist der Zugriff erschwert.“
Jeder vierte Unfall wegen Ablenkung oder Unachtsamkeit
Es ist einer von ein paar einfachen Tipps, mit denen sich die Sicherheit am Schulweg erhöhen lässt. 2277 Kinder wurden in den vergangenen fünf Jahren bundesweit am Weg zur oder von der Schule verletzt - 430 davon in Oberösterreich. Eine wesentliche Rolle spielen Unachtsamkeit und Ablenkung. Jeder vierte Schulwegunfall ist laut ÖAMTC darauf zurückzuführen.
„Kinder gehen wie Computer“
Eine Untersuchung habe gezeigt: „Wenn Kinder auf der Straße etwas in der Hand haben, etwa ein Handy, gehen sie langsamer, wie Computer“, erklärt Seidenberger. Kopfhöhrer schränken die Aufmerksamkeit noch einmal ein. Dabei haben Kinder ohnehin schon eine längere Reaktionszeit als Erwachsene. „Und ein um ein Drittel geringeres Sichtfeld“, sagt die Verkehrspsychologin. „Kleine Kinder tun sich außerdem schwer, stehende von fahrenden Autos zu unterscheiden.“
Schulweg zur Echtzeit üben
Neben dem „Handy in die Schultasche“-Trick hat Seidenberger noch weitere Tipps für Eltern: „Sich Zeit nehmen, um den Schulweg gemeinsam mit den Kindern zu üben. Und zwar zur Echtzeit, nicht am Sonntag, wenn nichts los ist.“ Die Kinder sollten während des Weges reden und erklären, worauf sie gerade achten. So könnten die Eltern erkennen, woran es noch hapert.
Der einfachste aller „Tricks“: Erwachsene sind Vorbilder. Sie sollten das Handy auf der Straße selbst wegstecken, so Seidenberger.
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