Extreme Regenfälle
Griechenland klagt jetzt über „biblische Plagen“
Von einem Extrem ins andere - nach den bislang größten jemals in Europa registrierten Waldbränden, ist Griechenland nun mit massiven Regenfällen konfrontiert. Während Premierminister Kyriakos Mitsotakis fast schon resigniert auf die Extremwetterereignisse reagierte, klagen griechische Medien bereits über „biblische Plagen“.
Straßen, die zu reißenden Sturzbächen wurden, ein umgekippter Bus, ins Meer geschwemmte Autos, ein teilweise eingestürztes Altersheim. Das Tief „Daniel“ stellt derzeit Südosteuropa vor gewaltige Herausforderungen. Besonders stark betroffen ist dabei die Region Thessalien mit der Hafenstadt Volos sowie die Sporaden-Insel Skiathos. Die Rede ist nun von Überschwemmungen, die es in vielen Gebieten noch nie gegeben hat.
Massive Regenmassen - und es kommt noch mehr
Und es gibt nach wie vor keine Entwarnung - wie die Wettermodelle zeigen, sind am Mittwoch weitere an die 300 bis 400 Liter pro Quadratmeter Niederschlag zu befürchten, erst am Donnerstag ist mit einer Entspannung zu rechnen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) verglich das Sturmtief bereits mit der Flutkatastrophe vom Ahrtal, es sei aber noch schlimmer: Bis zu 1500 Liter Regen pro Quadratmeter werden in Summe erwartet. „Das entspricht grob überschlagen der Jahresniederschlagssumme Deutschlands“, hieß es beim DWD.
„Ich denke, jedem ist klar, dass es Wetterphänomene gibt, mit denen der Mensch nicht fertigwird, egal, wie gut er sich darauf vorbereitet“, zeigt sich Mitsotakis bei einem Besuch bei der griechischen Präsidentin ernüchtert.
„Medicane“ überflutet Landstriche
Aufgrund der hohen Wassertemperaturen hat sich zuvor über dem Mittelmeer ein sogenannter Medicane - ein Tropensturm-ähnliches Sturmtief, das sich gegen Ende des Sommers im Mittelmeerraum bilden kann - entwickelt. Die Wetterfront zog dann Richtung Norden, der Starkregen überschwemmt nun ganze Landstriche.
Die Rettungskräfte kommen den Extremen kaum noch nach, wie die Journalistin Violett Manola gegenüber dem Ö1-„Morgenjournal“ berichtet. Der Staatsapparat sei unter Schock, es gebe in den betroffenen Gebieten einen Mangel an Rettungskräften, um auf solche Katastrophen reagieren zu können, kritisiert sie.
Appelle an Bevölkerung „werden nicht ausreichen“
Die Regierung habe dazu aufgerufen, in den betroffenen Gebieten zu Hause zu bleiben, es gibt ein Fahrverbot, um mögliche Opfer zu vermeiden. „In diesem Sommer passiert eines nach dem anderen“, so Manola weiter. Künftig werde es aber nicht mehr genügen, sich bloß mit Appellen an die Bevölkerung durch solche Wetterkapriolen zu kämpfen.
Tote bei Überschwemmungen in Millionenmetropole Istanbul
Das Tief brachte indessen auch heftigen Regenfälle in der türkischen Millionenmetropole Istanbul - mindestens zwei Menschen sind dort ums Leben gekommen. Mehrere weitere seien verletzt worden, sagte Innenminister Ali Yerlikaya Mittwochfrüh. Am Dienstag waren bereits nach einem Unwetter in der Westtürkei nahe der Grenze zu Griechenland und Bulgarien zwei Menschen ums Leben gekommen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.