„Von Briten vergeben“
Indien könnte bald nicht mehr Indien heißen
Die hindu-nationalistische Regierung von Premier Narendra Modi versucht seit Jahren, Symbole der britischen Kolonialherrschaft aus den Geschichtsbüchern und den Institutionen Indiens zu tilgen. Nun könnte sogar der Landesname geändert werden.
In einer englischsprachigen Einladung zu einem offiziellen Abendessen beim bevorstehenden G20-Gipfel in Neu-Delhi wurde die Gastgeberin, Präsidentin Draupadi Murmu, nicht als „President of India“, sondern als „President of Bharat“ bezeichnet, wie örtliche Medien berichteten. „Bharat“ ist ein altes Sanskrit-Wort für „Indien“, das in dem Land etwa in der Verfassung als Synonym verwendet wird.
Derzeitiger Landesname ist „Symbol der Sklaverei“
Manche radikale Hindus in dem Land stören sich am Landesnamen „India“. Sie argumentieren, dieser sei von den britischen Kolonialherren eingeführt worden und deshalb ein Symbol der Sklaverei. Erst kürzlich hatte der Chef der hindunationalistischen Organisation RSS, die der hindunationalistischen Regierungspartei BJP von Premierminister Narendra Modi nahesteht, gefordert, dass der Name des Landes von „India“ in „Bharat“ geändert werden soll.
Oppositionspolitiker hingegen hinterfragten die Verwendung. Der Name Indien sei international anerkannt und zu einer Marke geworden, hieß es etwa. Kürzlich hatten sich mehrere Oppositionsparteien zu einer Koalition mit dem Namen INDIA (kurz für Indian National Developmental Inclusive Alliance) vereint, um sich gegen die Regierungspartei in Stellung zu bringen. Seit 2014 ist Modi Premierminister Indiens. Im Frühjahr 2024 wird ein neues Parlament gewählt. Es wird erwartet, dass Modi eine Wiederwahl anstrebt.
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