Laut und emotional

„Ryder Cup ist wie Fußball auf dem Golfplatz“

Beim Ryder Cup herrscht durch die riesigen Tribünen Stadionatmosphäre.

(Bild: AFP)

Die Vorfreude der österreichischen Golf-Fans auf das Mega-Spektakel in Rom ist nach der Nominierung von Sepp Straka riesig. Insider über die Faszination des Events (29.9 bis 1.10) und sehr wahrscheinliche Probleme. Wegen des befürchteten Verkehrschaos sollen die Spieler angeblich mt dem Hubschrauber zum Platz gebracht werden.

Die heimische Golfszene ist nach der Nominierung von Sepp Straka für Europas Team im Ryder Cup-Fieber. Profi Markus Brier, 2006 im GC Fontana in Oberwaltersdorf erster österreichischer Turniersieger auf der European Tour, lächelt: „Ich werde erstmals bei einem Ryder Cup sein. Unsere Partie hat den Rückflug erst für den 2. Oktober am Abend gebucht, damit wir hoffentlich Sonntagabend Europas Sieg feiern können.“ „Maudi“ betont: „Dass Sepp jetzt mitspielt, ist die Krönung. Ich habe ihn als fünfjährigen Buben kennengelernt, mein Bruder Andreas ist einer der besten Freunde von Sepps Papa Peter.“

Die Vorfreude von Sepp Straka auf den Ryder Cup ist riesig.

(Bild: REUTERS/BRIA SNYDER)

Gerald Stangl, Prokurist der Murhof Gruppe. war 2008 und 2010 Europas Kapitän beim Junior Ryder Cup, wird in Rom seinen sechsten Ryder Cup live vor Ort sehen: „Da Bernd Wiesberger 2021 in Wisconsin spielte, wird mit Sepp erstmals ein Österreicher bei einem Ryder Cup in Europa zu sehen sein. Das ist toll.“

Fans sind laut, kreativ und friedlich
Zur Faszination des Vergleichs der besten Spieler Europas und Amerikas sagt er: „Es ist wie Fußball auf dem Golfplatz. Zwei Teams spielen gegeneinander. Das Drumherum ist laut, von Emotionen geprägt, aber friedlich. Die Fans sind mit ihren Verkleidungen und Gesängen sehr kreativ.“ Die Emotionen sieht man auch gut in dem YouTube-Video unten. Noch spezieller ist für ihn, dass beim Ryder Cup auf dem Platz die Ehre über dem Geld steht, es kein Preisgeld gibt: „Das ist bei den aktuellen Entwicklungen im Golf echt außergewöhnlich.“

Angeblich Hubschrauber-Service für die Spieler
Stangl, der in zentraler Funktion bei Österreichs Ryder-Cup-Bewerbung mitgearbeitet hatte, sagt aber auch etwas traurig: „Hätten wir den Zuschlag statt Rom bekommen, hätte der Ryder Cup auf Sepp Strakas Heimatplatz, dem GC Fontana, stattgefunden. Aber leider scheint damals der schon abgeschlossene Prozess noch einmal geöffnet worden zu sein.“ In Rom erwartet Stangl Verkehrschaos: „Die Infrastruktur auf den letzten Kilometern zum Platz ist schlecht. Wie dort 50.000 Fans hinkommen sollen, weiß ich nicht. Die Spieler Europas und Amerikas werden angeblich mit dem Hubschrauber gebracht.“

Robert Fiegl (ganz links) war als Generalsekretär des österreichischen Golfverbands eine der treibenden Kräfte hinter Österreichs Ryder Cup-Bewerbung. In Rom sieht er einige Probleme.

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Zu wenig Platz
Robert Fiegl, Generalsekretär des heimischen Golfverbands und ebenfalls eine treibende Kraft der gescheiterten Ryder-Cup-Bewerbung Österreichs, pflichtet bei: „Ich war im November bei einem Meeting der europäischen Golfverbände in Rom. Ich habe mich gefragt, wo sie die riesigen Tribünen hinstellen wollen. Dort ist generell zu wenig Platz, auch für den Zuschauertransport.“