US Open in New York

Der amerikanische Traum hat ein neues Gesicht

Tennis
06.09.2023 14:00

Ben Shelton lässt Tennis-Amerika vom ersten Herren-Grand-Slam-Titel seit 20 Jahren träumen: Der 20-Jährige steht bei seinem erst fünften Major-Turnier erstmals im Halbfinale, erobert mit seiner Power und Athletik die Herzen der Fans im Sturm. Am Freitag wartet nun Superstar Novak Djokovic.

Zwanzig Jahre ist es her, da gewann Andy Roddick als bislang letzter Amerikaner ein Grand-Slam-Turnier bei den Herren, triumphierte dieser bei den US Open in New York. Seit damals wartet die einst so große, von Erfolgen überhäufte Tennis-Nation auf einen neuen Major-Helden. Den es heuer geben könnte. In Person eines 20-Jährigen, den vor Turnierbeginn wohl nur die Wenigsten auf der Rechnung hatten: Ben Shelton.

Monsteraufschlag
Der Linkshänder mit dem Monsteraufschlag (servierte in New York schon über 240 km/h) erobert dank seiner Power und Athletik die Herzen der Amerikaner, steht zum ersten Mal in seiner Karriere in einem ATP-Halbfinale. Und das gleich bei einem Grand Slam - das gelang zuvor nur Gustavo Kuerten und Wayne Ferreira. „Es fühlt sich für mich wie ein Traum an, ich genieße das alles“, strahlte Shelton nach dem Viersatz-Sieg im Viertelfinale gegen Landsmann Frances Tiafoe.

Shelton erlebt in New York einen Höhenflug (Bild: USA TODAY Sports)
Shelton erlebt in New York einen Höhenflug

Schon heuer bei den Australian Open, für die er erstmals überhaupt die USA verließ (!), kam sein großes Talent zum Vorschein, spielte er sich bis ins Viertelfinale. Nun steht Shelton, erst seit 13 Monaten Profi, in seinem fünften Major gleich im Halbfinale - eine Marke, die nicht einmal Carlos Alcaraz, Novak Djokovic oder Roger Federer erreichten. Und das, obwohl Shelton in dieser Saison mit Ausnahme der Australian sowie US Open bei keinem einzigen ATP-Turnier zwei Spiele in Serie gewinnen konnte. „Das bedeutet mir viel - aber mein Weg hier ist nicht zu Ende.“

In die Wiege gelegt 
Das Tennisspielen wurde dem Mann aus Atlanta in die Wiege gelegt. Vater Bryan kam bis auf Rang 55 der Welt, ist heute sein Trainer und trainiert die Mannschaft der University of Florida. Mutter Lista Witsken war erfolgreiche Jugendspielerin, Onkel Todd Witsken kam bis auf Rang 43 der Welt. 

Anna Hall: Die WM-Silberne ist die Frau an der Seite von Shelton (Bild: AFP or licensors)
Anna Hall: Die WM-Silberne ist die Frau an der Seite von Shelton

Und wäre das nicht sportlicher Anreiz genug, angelte er sich mit der Weltklasse-Leichtathletin Anna Hall (WM-Zweite und -Dritte im Siebenkampf) eine herausragende Athletin als Freundin. Die beiden lernten sich am College kennen und sind seit November 2021 offiziell ein Paar. „Sie ist sicher die sportliche Nummer eins bei uns“, schmunzelte Shelton einst. Was sich mit dem Titel bei den US Open aber schlagartig ändern kann ...

Djokovic steht in seinem 47. Grand-Slam-Halbfinale (Bild: AP)
Djokovic steht in seinem 47. Grand-Slam-Halbfinale

Wofür Shelton, der in der zweiten Runde von der Aufgabe von Dominic Thiem profitierte, aber erst an Novak Djokovic vorbeimuss. Wo am Freitag im Halbfinale jugendliche Unbekümmertheit auf jahrelange Erfahrung trifft: Djokovic steht zum 47. Mal in einem Major-Halbfinale (neuer Rekord!), ist mit 36 Jahren der älteste US-Open-Halbfinalist seit Jimmy Connors (39) vor 32 Jahren. Und er hält in New York gegen US-Amerikaner bei einer 11:0-Bilanz. „Größer kann die Herausforderung für mich nicht sein“, weiß Shelton.

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(Bild: KMM)
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