Mit 19 Jahren eine fixe Größe im Mittelfeld von Rapid - die persönliche Erfolgsgeschichte von Nikolas Sattlberger zeigt, wie schnell es im Fußball-Business gehen kann. „Es war nicht immer einfach, aber jetzt ernte ich die Lorbeeren“, so das ÖFB-Talent, das nicht nur mit einer Ruhe am Ball, sondern auch mit Bodenständigkeit glänzt: „Ich sehe mich nicht als Shootingstar!“
Ein Eigengewächs sorgt in der laufenden Saison für viel Freude bei den Rapid-Anhängern: Nikolas Sattlberger ist einer der Gewinner des Saison-Auftakts. Es ist sein zweiter Anlauf bei den „Großen“. Unter Ex-Coach Ferdinand Feldhofer kam er bereits auf vier Profi-Einsätze, dann ging’s zurück zu Rapid II, ehe ihn im November ein Kreuzbandriss ganz aus dem Spiel nahm.
Nun ist er zurück - und wie! In der noch jungen Saison kommt Sattlberger bereits auf elf Einsätze für Grün-Weiß. „Ich habe viel Geduld gehabt die letzten Jahre, es war nicht immer einfach mit den Verletzungen. Aber ich bin dran geblieben und habe im Kraftraum und am Platz immer hart gearbeitet - und jetzt ernte ich die Lorbeeren dafür“, sagt der Jungspund im Gespräch mit krone.at. Schon jetzt wird er als neuer Shootingstar und Hoffnungsträger bei Rapid gehandelt. Mit dem Druck kann er umgehen: „Ich sehe mich nicht als Shootingstar, ich lese nicht, was über mich geschrieben wird, konzentriere mich nur auf den Fußball.“ Gar nicht so einfach, schon gar nicht in Hütteldorf, wo die Spieler stets im Fokus stehen.
„Ich hätte den Elfer nicht gegeben“
Im Leben verläuft nicht immer alles nach Plan: Beim bitteren Aus in der Conference-League-Quali gegen Serie-A-Klub Fiorentina vor rund einer Woche avancierte der 1,91-Meter-Mann zum großen Pechvogel. Im Strafraum sprang dem Rapidler der Ball an die Hand - zumindest aus der Sicht des Schiedsrichters. So gab’s Elfmeter in Minute 90, Fiorentina jubelte und der Bundesligist schied aus. Ein umstrittener Pfiff, der Rapid Millionen kostete. „Der Spieler hat mich aus kurzer Distanz ‚angelupft‘, damit habe ich nicht gerechnet. Die Bewegung ging zwar zum Ball, aber der Ball berührte mich an der Schulter. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass ich meine Körperfläche dadurch verbreitere“, erinnert sich Sattlberger an die Szene. Nachsatz: „Ich hätte als Schiedsrichter den Elfmeter nicht gegeben.“ Ein bitterer, höchst unglücklicher Moment - doch diesen hat der gebürtige Wiener längst abgehakt. „Das gehört im Fußball dazu, daraus lernt man“, blickt er bereits nach vorne.
Saisonstart „etwas mau“
Acht Punkte nach sechs Spieltagen bedeutet Rang sechs in der aktuellen Bundesliga-Tabelle. Den Saisonstart von Rapid bilanziert die Nummer 34 wie folgt: „Der war etwas mau. Wir haben in mehreren Spielen Punkte liegengelassen - beim LASK, gegen Hartberg oder WSG. Da hätten wir uns mehr verdient.“
Große Stücke auf Sattlberger hält Trainer Zoran Barisic, einer der Förderer des jungen Österreichers. „Ich bin ihm unglaublich dankbar dafür, dass er mir die Chancen gibt. Er ist ein Trainer, der Fußballspielen will, das kommt mir zugute. Ich befürworte seine Spielweise sehr. Er ist ein richtig guter Trainer, gibt dem Team eine gewisse Sicherheit“, beschreibt Sattlberger die Beziehung zu seinem Coach.
Enttäuschung zum Quali-Auftakt
Nicht nur bei Grün-Weiß, sondern auch bei Rot-Weiß-Rot will Sattlberger dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Am Donnerstag startete er mit seinen U21-Kollegen in die EM-Qualifikation: In Zypern kam man nicht über ein enttäuschendes 1:1 hinaus, der Mittelfeldmann spielte durch.
Von der Qualität im Team rund um Teamchef Werner Gregoritsch ist Sattlberger, der zu den Jüngsten im Aufgebot zählt, dennoch überzeugt: „Mit dieser Mannschaft können wir Großes erreichen!“ Das kann die U21 bereits am Dienstag (18 Uhr) in Ried unter Beweis stellen, dann wartet im zweiten Gruppenspiel Bosnien-Herzegowina, das sich zum Auftakt Slowenien mit 1:2 geschlagen geben musste.
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