„Russischer Teufel“
Blutbad in Ostukraine: 16 Tote auf Markt
In der Ostukraine hat es ukrainischen Angaben zufolge ein Blutbad gegeben. Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Kostjantyniwka in der Industrieregion Donezk seien mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen, hieß es am Mittwoch aus Kiew.
Der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Mychajlo Podoljak, berichtete am Nachmittag über den Vorfall, nannte jedoch keine weiteren Details. In lokalen Medien ist von einem Raketenangriff auf die rund 70.000 Einwohner zählende Stadt nahe der Kriegsfront die Rede.
Mehr als 30 Verletzte
Ministerpräsident Denys Schmyhal zufolge ist unter den Toten ein Kind. Mindestens 30 weitere Menschen wurden laut Angaben der Behörden verletzt.
Die Zahl der Opfer könne noch steigen, erklärte Selenskyj auf Telegram. Die Attacke habe „einen normalen Markt“ getroffen. „Geschäfte. Eine Apotheke. Menschen, die nichts falsch gemacht haben.“
„Die Frechheit des Bösen. Die Dreistigkeit. Schiere Unmenschlichkeit“
Und er richtete seine Worte an die internationale Gemeinschaft: „Wenn jemand in der Welt noch immer versucht, mit jeglichem Russischen zu verhandeln, bedeutet das, die Augen vor der Realität zu verschließen. Die Frechheit des Bösen. Die Dreistigkeit. Schiere Unmenschlichkeit. Dieser russische Teufel muss so schnell wie möglich besiegt werden.“
Der Staatschef veröffentlichte auch ein kurzes Video, das den Moment der Explosion in dem belebten Viertel zeigt (siehe Video oben). Außerdem zeigte er Fotos von beschädigten Häuserfassaden, Blutlachen auf dem Boden und Rettungskräften, die Flammen löschen. Was genau für ein Geschoss einschlug, war zunächst unklar. Einige lokale Medien gingen von einer S-300-Rakete aus.
Immer wieder Ziel russischer Angriffe
Kostjantyniwka liegt nur knapp 20 Kilometer südwestlich der Stadt Bachmut, die die Russen im Zuge ihres Angriffskriegs vor wenigen Monaten besetzt haben, und wurde immer wieder zum Ziel russischer Angriffe. Erst im Juli warf die Ukraine Russland einen Streubombeneinsatz in Kostjantyniwka vor, bei dem ein Kind getötet wurde. Auch davor wurden in der ukrainisch kontrollierten Stadt immer wieder Zivilisten durch russische Angriffe getötet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.