Politischer Schlagabtausch aufgrund der erneut angespannten Lage an der Grenze - ein Lokalaugenschein vor Ort zeigt: „Es ist furchtbar!“ Erneut wird gefordert, das Heer endlich aufzustocken.
Dienstag später Nachmittag, bei fast noch sommerlichen Temperaturen marschierten knapp 30 Flüchtlinge via Akazienallee nach Deutschkreutz. Beim kleinen Bundesheerzelt an einer Biegung des Güterweges, wo früher Soldaten postiert waren, sind weit und breit keine mehr zu sehen. Kurz darauf greift die Polizei die Migranten auf. Alle paar Stunden wiederholt sich das Einsatz-Szenario.
Angst vor dem Rausgehen
„Früher war ich gerne draußen, spazieren oder Rad fahren. Jetzt traue ich mich allein nicht mehr vor die Tür. Abends sieht man schon mehr Flüchtlinge auf der Straße als Einheimische.“ So wie Pensionistin Maria Hofer aus Deutschkreutz verfolgen viele die aktuelle Lage im Grenzort mit großer Besorgnis.
Am Abend sieht man jetzt schon mehr Flüchtlinge als Ortsbewohner. Mir tun sie leid. Doch so kann’s nicht weitergehen. Minister reden groß, es passiert aber nichts.
Maria Hofer (63) aus Deutschkreutz
Bild: Christian Schulter
„Wiese voll mit Migranten“
„Nur wenige Stunden nach dem letzten Aufgriff war die Wiese wieder voll mit Migranten. Ich ging nicht mehr raus, ich hatte ein mulmiges Gefühl“, klagt eine Bewohnerin. „Die Flüchtlinge tun mir leid, wir sind alle nur Menschen. So kann’s aber nicht weitergehen“, sagt Hofer.
Weniger Soldaten im Assistenzeinsatz, das ist nicht gut. Derzeit gehen Flüchtlinge einfach über die Grenze. Unser Heer muss unbedingt aufgestockt werden.
Karl Reinfeld (62) aus Deutschkreutz
Bild: Christian Schulter
Große Verunsicherung
Immer mehr Bewohner sind verunsichert. Das kann Karl Reinfeld, beliebter Hausmusikant von Pfarrer Brei, nur bestätigen: „Der Assistenzeinsatz des Bundesheeres hat uns das Gefühl von Sicherheit gegeben. Jetzt marschieren Flüchtlinge einfach bis in unseren Ort.“
Scharfe Worte von Ex-Bürgermeister Manfred Kölly: „Das ist der Bevölkerung nicht mehr zumutbar. Doch die Politiker in Wien und in Brüssel sehen nur weg. Die Verteidigungsministerin und der Innenminister sollen zurücktreten.“ Detail am Rande: Erstmals wurden heuer am Dienstag mehr als 300 Flüchtlinge in fast 24 Stunden registriert, exakt 341.
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