Florian Teichtmeister muss zwar nicht ins Gefängnis, seine Rückkehr in ein normales Leben dürfte aber dennoch ein harter Weg sein. Sein Anwalt Rudolf Mayer erklärt im Talk mit Katia Wagner: „Er möchte in Zukunft im Kulturmanagement arbeiten, wo er keinerlei Berührung mehr mit Kindern hat“. Er wolle arbeiten, damit der Steuerzahler nicht durch das, was er getan hat, belastet wird …
Ihm wäre daher laut seinem Strafverteidiger jede Arbeit ohne Kontakt zu Kindern recht. Mayer erzählt, dass auch privat „keiner an ihn anstreifen“ wolle. So kam es auch, dass er - nachdem er auf eine Geburtstagsfeier ins Wiener Nobelrestaurant eingeladen worden war - dort gebeten wurde, das Lokal zu verlassen. „Seine Zukunft ist bitter und hart“, erklärt der renommierte Anwalt.
„Pädophile feiern dieses Urteil!“
Für Carsten Stahl, der sich für Kinderschutz stark macht, muss sich Florian Teichtmeister erst einmal beweisen. Immerhin würde in einem Pädophilen-Forum das Urteil nun gefeiert werden! Auf die Frage, ob er mit seiner Demonstration für Kinderschutz dem Richter nicht einen Milderungsgrund am Serviertablett geliefert habe, stellt er klar, dass er mit „irgendwelchen Bekloppten, die mit einem Galgen herumlaufen“ nichts zu tun haben will. Er habe seine Demo nicht angemeldet, was ihm eine Anzeige einbrachte.
Behandelte Pädophile können wieder mit Kindern zu tun haben
Wenn es nach der Psychiaterin Sigrun Roßmanith geht, habe auch Florian Teichtmeister „eine Chance auf Wandlung“. „Immerhin gibt es auch viele trockene Alkoholiker“, erklärt sie. Grundsätzlich bedeute eine pädophile Neigung nicht, dass man nie wieder mit Kindern zu tun haben kann. Die Rückfallrate von behandelten Tätern ist nämlich nicht besonders hoch. „Damit man rehabilitiert werden kann, muss man auch eine Chance dafür bekommen!“, fordert sie.
„Habe sowas noch nie gehört und gesehen“
Die Gerichtsjournalistin der Kronen Zeitung, Anja Richter, findet die Strafe für Florian Teichtmeister zu niedrig. „Ich bin Mutter und für mich ist das eine schreckliche Vorstellung, wenn Kinder sexuell missbraucht werden!“, sagt sie. Sie ist auch gestern im Publikum gesessen und habe eine solche Tragweite an Fantasien und Texten „noch nie gesehen“. Die Demos finde sie dennoch nicht gut, denn - so sagt sie: „Das Thema wurde für politische Zwecke missbraucht“.
„Er weiß: in ihm ist etwas Schlechtes und das muss weg“
Teichtmeisters Verteidiger Rudolf Mayer ist jedenfalls zufrieden mit dem Urteil. „Der ist einer der wenigen Personen, die wirklich einsehen, dass er etwas Schlechtes gemacht hat. Er weiß: in ihm ist etwas Schlechtes und das muss weg“, sagt er. Und weiter: „Er hat noch einen langen und schmerzhaften Analyseprozess vor sich“.
Das ganze Video sehen Sie oben. „Katia Wagner - der Talk“ sehen Sie jeden Mittwoch um 20.15 Uhr auf krone.tv! Diskutieren Sie mit und schalten Sie ein!
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