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130.000 Russen bei Protesten vor Präsidentenwahl
Wie viele Teilnehmer tatsächlich welchem Lager zugerechnet werden können, ist nicht klar. Sowohl das Innenministerium als auch die Organisatoren der oppositionellen Demonstranten gaben die Zahl der Teilnehmenden an "ihren" Aktionen mit etwa 100.000 an. Die restlichen 30.000 wurden dem jeweils anderen Lager zugerechnet.
Opposition: "Demonstrieren, bis sie gehen"
Die Regierungskritiker trugen bei ihrer Demonstration am Samstag erneut weiße Bänder als Zeichen ihrer Protestbewegung. "Wir werden demonstrieren, bis sie gehen", war mit Blick auf Putin und Präsident Dmitri Medwedew auf Transparenten zu lesen. Auch die Zulassung des ausgeschlossenen Oppositionspolitikers Grigori Jawlinski zur Präsidentenwahl wurde gefordert.
"Hier sind Menschen mit völlig unterschiedlichen politischen Ansichten versammelt - Linke, Rechte, Nationalisten, alle", sagte Antikorruptionsaktivist Alexej Nawalni, eines der bekanntesten Gesichter der Protestbewegung. Die Behörden hatten erstmals einen Protestzug der Opposition mit angemeldeten 50.000 Demonstranten durch das Zentrum zugelassen.
Putin-Anhänger: "Chaos - nein, Putin - ja!"
Bei der Gegenkundgebung von Anhängern des Ex-Präsidenten und Präsidentschaftskandidaten Putin protestierten vor allem Beschäftigte von Staatsunternehmen sowie Lehrer gegen die Gefahr einer Revolution. "Putin ist super!" und "Chaos - nein, Putin - ja!" war auf Transparenten zu lesen. Im Internet hatten sich zuvor viele Beschäftigte staatlicher Einrichtungen wie Behörden, Schulen und Krankenhäusern darüber beklagt, zur Teilnahme an der Putin-freundlichen Kundgebung gezwungen zu werden.
In der Hauptstadt waren 9.000 Sicherheitskräfte im Einsatz. Die Agentur Interfax meldete aus zahlreichen weiteren Städten Kundgebungen mit insgesamt mehreren Tausend Teilnehmern. Die Führung in Moskau sieht sich seit der wegen Fälschungen umstrittenen Parlamentswahl im Dezember mit der größten Protestbewegung konfrontiert, seit Putin zum ersten Mal Staatschef wurde.
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