Seit die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher sichtbar werden, werden nicht unbedingt nötige Flugreisen immer stärker kritisiert. Während viele sich auch schon bei Urlaubsreisen einschränken, waren österreichische Privatjets laut Umweltschutzorganisation Greenpeace im sommerlichen Dauereinsatz. Die beliebtesten Ziele sind dabei wohl kaum als berufliche Reisen einzustufen.
Während sich die österreichischen Bundesbahnen über einen Boom an Urlaubsreisen mit dem Zug erfreuen, scheint diese Form der Urlaubsreise für höhere Gehaltsklassen noch keineswegs ein Thema zu sein. Wie der neu veröffentlichte Privatjet-Tracker von Greenpeace verrät, landen einige Urlaubsdestinationen in den Top-10-Zielen der heimischen Privatjets.
Côte d’Azur heiß im Kurs
Das beliebteste das beliebteste Ziel mit 297 Starts und Landungen Nizza, gefolgt von Wien (200 Starts und Landungen) und Salzburg (176 Starts und Landungen). Auch Ibiza und Mailand gehören zu den beliebtesten Destinationen. Mit dem neuen Tracker von Greenpeace lassen sich österreichische Privatjets in Echtzeit verfolgen und Informationen zum Treibstoffverbrauch und ausgestoßenen Emissionen abrufen.
„Österreicher ächzen, Turbinen laufen heiß“
„Privatjets sind das klimaschädlichste Verkehrsmittel und verursachen rund 50 Mal mehr Emissionen als eine Zugfahrt“, kritisiert Greenpeace und fordert Verkehrsministerin Leonore Gewessler auf, sich für die Regulierung von Privatjets einzusetzen. Gefordert wird etwa ein EU-weites Privatjet-Verbot.
Neben Starts und Landungen ist im Privatjet-Tracker auch ersichtlich, wie viel Treibstoff die Jets bei ihren Flugrouten verbrauchen und wie viele klimaschädliche Treibhausgase sie emittieren. Die Basis für den Privatjet-Tracker und die August-Datenanalyse bildet die Datenbank der Crowdsourcing-Plattform Opensky-Networks, die mit den Daten der österreichischen Luftfahrtbehörde verknüpft wurde.
„Während die Österreicherinnen und Österreicher unter der Sommerhitze ächzen, laufen die Turbinen der österreichischen Privatjets heiß. Dabei blasen die Jets Unmengen an klimaschädlichen Treibhausgasen in die Luft und feuern die Klimakrise weiter an“, kritisiert Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich.
Privatjets flogen 52 Mal um die Erde
Insgesamt legten österreichische Privatjets im August laut ersten Schätzungen der Organisation circa zwei Millionen Kilometer zurück, flogen gut 52 Mal um die Erdkugel und verursachten rund 10.133 Tonnen CO2-Emissionen.
Um das Ausmaß des Problems zu veranschaulichen, startete die Umweltschutzorganisation eine Webseite, auf der sich die Flugbewegungen der österreichischen Privatjets in Echtzeit verfolgen, sowie die Flughistorie der Jets der letzten 30 Tage einsehen lassen.
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