Seit Mitte 2022 ist es in Wien zu mehreren brutalen Raubüberfällen gekommen, bei denen stark betrunkene Fahrgäste von einem Taxifahrer in Wien ausgeraubt wurden. Am Donnerstag hat die Wiener Polizei bei einer Pressekonferenz neue Ermittlungsdetails bekannt gegeben. Der Taxifahrer soll Uhren im Wert von 600.000 Euro erbeutet und weiterverkauft haben.
Der Leiter des Landeskriminalamtes Wien, Außenstelle Zentrum-Ost, Oberstleutnant Martin Roudny, Leiter der ermittelnden Gruppe, Chefinspektor Andreas Lang und die Vertreterin der Staatsanwaltschaft Wien, Mag. Nina Bussek, sprechen bei der Pressekonferenz über eine brutale Raubserie, die für mehrere Anzeigen unter Fahrgästen sorgte.
Fahrer bot Kaugummi an
Die Raubserie startete im September 2022. Insgesamt verübte der Verdächtige 39 Überfälle. Er hatte es laut Polizei auf teure Rolex-Uhren abgesehen. So bestellte sich ein stark betrunkener Mitte-20-Jähriger nach einem Partyabend im Hidden Club auf der Mariahilfer Straße gegen 0.40 Uhr einen Uber-Transport. Die Trunkenheit des Fahrgastes nutzte der Taxler dann schamlos aus.
„Uhr oder Leben!“
Das Opfer konnte sich später nur noch verschwommen daran erinnern, dass ihn der Chauffeur anschrie: „Uhr oder Leben!“ Er übergab ihm sofort seine teure Uhr. Der junge Mann war jedoch nicht das einzige Opfer. Es folgten Dutzende Anzeigen von Fahrgästen, die Ähnliches erlebt hatten.
„Keine Substanzen nachgewiesen“
Die Opfer gaben teilweise an, von dem Lenker möglicherweise mit angebotenen Kaugummis K.-o.-Tropfen verabreicht bekommen zu haben. Deshalb sei neben den Diebstählen auch schwerer Raub angezeigt worden, erläuterte Chefinspektor Andreas Lang, Leiter der Ermittlungsgruppe. Es wurden jedoch bei den Betroffenen „keine Substanzen nachgewiesen“, betonte er.
Der Verdächtige hatte dabei gezielt alkoholisierte Männer und Frauen im Visier, um sie dann zu bestehlen. Der Taxifahrer und dreifache Familienvater befindet sich derzeit in U-Haft und verweigert die Aussage. Bei der Hausdurchsuchung konnten viele Uhren sichergestellt werden. Einige davon waren auch Fälschungen.
Weitere Opfer gesucht
Geldsorgen als Motiv dürften es jedoch nicht gewesen sein. Er wollte laut eigenen Angaben ein kleines Geschäft aufbauen. Weitere Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Die Wiener Polizei sucht derzeit weitere Zeugen.
Mögliche weitere Opfer oder Zeugen werden ersucht, sich (auch anonym) an das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Zentrum-Ost, unter der Telefonnummer 01-31310-62800 zu wenden.
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