Ist frisch vermählt

Griechenland: Steirisches Paar wird vermisst!

Österreich
07.09.2023 11:52

Das Sturmtief „Daniel“ sorgt derzeit für massive Wetterkapriolen in Griechenland, die Hochwassersituation hat sich mittlerweile weiter verschärft. Wie nun bekannt wurde, werden auch zwei Österreicher vermisst.

„Zum aktuellen Zeitpunkt müssen wir leider bestätigen, dass zwei österreichische Staatsbürger am von den Unwettern stark betroffenen Pilion vermisst werden. Die österreichische Botschaft in Athen und das Honorarkonsulat in Volos stehen in laufendem Kontakt mit den lokalen Behörden, um die Suche nach den Vermissten bestmöglich zu unterstützen“, bestätigte das Außenministerium.

Paar floh wohl auf Hügel
Laut dem Nachrichtenportal ekathimerini.com handelt es sich um ein frisch vermähltes Paar aus Graz, dessen Ferienunterkunft am Dienstag in der Region Pilion weggeschwemmt wurde. Demnach floh das Paar auf einen Hügel, um den Wassermassen zu entkommen. Seither werden sie vermisst. Die beiden waren demnach gemeinsam mit einem weiteren Paar auf Urlaub - dieses soll sich laut griechischen Medien aber in Sicherheit befinden.

Die Hochwassersituation in den von Starkregen betroffenen Gegenden Mittelgriechenlands verschärft sich weiter. In der Region Thessalien regnete es weiterhin - das Wasser habe das Land in zwei Teile geteilt, berichteten griechische Medien. So ist seit Dienstagabend die wichtigste Autobahn des Landes zwischen Athen und Thessaloniki auf einer Strecke von 200 Kilometern gesperrt.

Region fast völlig abgeschnitten
Die Hafenstadt Volos ist von der Umwelt fast völlig abgeschnitten. Zufahrtsstraßen sind zerstört oder überflutet, auch der Fährverkehr wurde eingestellt. Auch ging das Trinkwasser in Supermärkten zur Neige - Strom und damit Wasserversorgung gibt es seit Tagen nicht.

„Thessaliens Flachland ist ein riesiger See“, sagte Feuerwehrsprecher Giannis Artopoios dem Sender ERTnews am Donnerstagmittag. Vielerorts stehe das Wasser höher als zwei Meter. Mittlerweile sei auch das Militär mit Schlauchbooten im Einsatz. In der gesamten Region Thessalien leben rund 700.000 Menschen - so gut wie alle seien von der Flut betroffen. „Wir hatten binnen 36 Stunden gut 5000 Notrufe, so etwas gab es noch nie“, sagte Artopoios. Er bat die Menschen, weiterhin anzurufen - jene, die nicht unmittelbar gefährdet seien, rief er jedoch zu Geduld auf.

Das Paar soll versucht haben, sich auf einen Hügel zu retten, nun gilt es als vermisst. (Bild: The Associated Press)
Das Paar soll versucht haben, sich auf einen Hügel zu retten, nun gilt es als vermisst.
Die Regenmengen sind bereits jetzt Rekordverdächtig - sogar der bisherige Europarekord könnte fallen. (Bild: AFP)
Die Regenmengen sind bereits jetzt Rekordverdächtig - sogar der bisherige Europarekord könnte fallen.
Teilweise steht das Wasser bis zu vier Meter hoch. (Bild: Nephele Nomikou/SOOC/SOOC via AFP)
Teilweise steht das Wasser bis zu vier Meter hoch.
Für einige Regionen wurden Fahrverbote verhängt, die Straßen sind großteils aber ohnehin nicht passierbar. (Bild: AFP)
Für einige Regionen wurden Fahrverbote verhängt, die Straßen sind großteils aber ohnehin nicht passierbar.

Regenfälle dauern weiter an
Die offizielle Zahl der Toten liegt weiterhin bei drei, über die Zahl der Vermissten hingegen konnten keine abschließenden Angaben gemacht werden. Zu viele Dörfer konnten noch nicht erreicht werden, auch haben die Menschen in den überfluteten Gebieten mittlerweile oft leere Handy-Akkus und können nicht mit der Außenwelt kommunizieren.

Zwar regnete und stürmte es am Donnerstag in der betroffenen Region weiterhin stark und die Pegel stiegen immer höher, insgesamt aber geben die Meteorologen vorsichtig Entwarnung: Bis zum Donnerstagabend sollen die Regenfälle aufhören.

Wasser reicht vielerorts bis zu den Dächern
Dann dürften die gewaltigen Schäden erstmals komplett sichtbar werden, die die schweren Unwetter verursacht haben. Die Bürgermeister der betroffenen Gegenden sprachen gegenüber griechischen Medien von eingebrochenen Straßen und Brücken, von gekappten Stromverbindungen, aber auch zerstörten Häusern und Unternehmen. Die Schäden dürften in die Milliarden gehen.

In der Stadt Karditsa reichte das Wasser vielerorts bis zu den Dächern der Häuser, so dass sich die Bewohner auf die Dächer retten mussten. „Das Wasser ist an manchen Stellen bis zu vier Meter hoch“, sagte der Bewohner eines nahe gelegenen Ortes dem Sender Mega. Ihr Dorf sei unzugänglich, die ganze Ebene überflutet, Rettungskräfte könnten nicht kommen. „Vielleicht mit Hubschraubern, aber wo sollen sie landen? Es gibt kein Land!“, sagte ein Mann. Der Einsatz aus der Luft sei wegen der schwierigen Wetterbedingungen und Sturmböen derzeit nicht möglich, sagte jedoch Feuerwehrsprecher Artopoios.

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