Es ist eine Insolvenz, die symbolhaft für aktuelle Entwicklungen steht: Mit Fritz Rauer muss einer der innovativsten Gemüsebauern des Landes ein Sanierungsverfahren beantragen. Die hohen Kosten in Österreich und die Konkurrenz durch billige ausländische Ware setzen den Oststeirer zu.
„Wir produzieren die hochwertigste Ware“, sagt Fritz Rauer im Gespräch mit der „Krone“. Und dennoch hat sein Unternehmen „Rauers Ernte“ aus Bad Blumau nun den wichtigsten Auftragsgeber verloren, ausgetauscht wurde man gegen einen ausländischen Anbieter mit deutlich billigerer Ware.
Durch die stark gestiegenen Kosten in Österreich, etwa für Energie, aber auch durch die hohe Zinsbelastung könne man mit der Konkurrenz nicht mit, so Rauer, der auch Sprecher der steirischen Gemüsebauern ist. Dazu kommen in diesem Jahr auch noch Unwetterschäden. Die Folge: eine Insolvenz, wie der Kreditschutzverband KSV1870 am Donnerstag mitteilte.
Die Verbindlichkeiten betragen laut dem KSV 3,54 Millionen Euro, die Aktiva liegen bei 2,19 Millionen Euro. Es gibt etwa 30 Gläubiger und sechs Dienstnehmer.
Schwerpunkt auf Sprossen und „Superfood“
Rauer hat den Betrieb bereits im Alter von 17 Jahren geführt, ihn schließlich 1991 von seinem Vater übernommen und mehrfach ausgebaut. Er produziert und vermarktet seit mehr als 30 Jahren verschiedenste Gemüsesorten, gilt dabei als sehr innovativ und setzte neben den Standardkulturen auch auf Spezialitäten. Ein besonderer Schwerpunkt sind Sprossen aller Art. Der Bereich „Superfood“ ist laut Rauer generell großer Hoffnungs- und Wachstumsmarkt.
Der Betrieb soll jedenfalls weitergeführt werden, auch die sechs Dienstnehmer behalten ihren Job. Mit dem Herbst steht die umsatzstärkste Zeit an, neue Abnehmer im Handel werden gerade gesucht.
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