Tirols Kinder und Jugendliche kehren am Montag wieder zurück in die Klassenzimmer. Auf dem Schulweg lauern mehrere Gefahren. Für Pkw-Lenker und Co. gilt: Runter vom Gas! Die Polizei kündigt mehrere Schwerpunktaktionen in den ersten Monaten an.
Kommenden Montag heißt es für zahlreiche Kinder entweder erstmals die Schulbank drücken oder wieder zurück zu den schon bekannten Klassenkameraden. Neben der Polizei warnen auch diverse andere Organisationen und Automobilclubs alljährlich vor den Gefahren, die auf dem Weg zur Bildungseinrichtung lauern. „Im vergangenen Jahr gab es in Tirol 38 Unfälle auf dem Schulweg, bei denen 39 Schulkinder verletzt wurden“, informiert die Exekutive. Tödlich verunglückt ist dabei hierzulande zum Glück keiner der Wichte. Österreichweit gab es indes leider ein totes Kind zu beklagen.
Schwerpunktkontrollen durch die Tiroler Polizei
Wie auch schon in den Jahren zuvor kündigt Tirols Polizei zu Beginn des Schuljahrs und in den Folgemonaten Schwerpunktaktionen an, um die Sicherheit auf dem Schulweg zu steigern. Dabei werden die Schutzwege in der Nähe der Bildungseinrichtungen überwacht, Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt und die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen über die Kinderbeförderung kontrolliert. Die Beamten gehen zudem wieder direkt in die Volksschulen und informieren über das richtige Verhalten auf dem Schulweg – sowohl theoretisch als auch in der Praxis. In den höheren Schulstufen gibt es bei den Elternabenden Verkehrssicherheitsberatungen.
Unsere Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmenden. Damit sie sicher in der Schule und Zuhause ankommen und die Zahl der Unfälle sinkt, ist es ganz besonders wichtig, allen verstärkt ins Bewusstsein zu rufen, dass Kinder aus dem Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind.
Martin Pfanner
1600 Aktionsplakate sollen sensibilisieren
Damit Auto- und Motorradlenker auf den Schulstart sensibilisiert werden, werden allein in Tirol 1600 Aktionsplakate unter dem Motto „Achtung! Wir sind zurück“ vom Kuratorium für Verkehrssicherheit platziert. „Unsere Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmenden. Damit sie sicher in der Schule und Zuhause ankommen und die Zahl der Unfälle sinkt, ist es ganz besonders wichtig, allen verstärkt ins Bewusstsein zu rufen, dass Kinder aus dem Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind und gerade im Schulumfeld besondere Achtsamkeit geboten ist“, erklärt dazu Martin Pfanner.
Schulweg mit den Kleinen im Vorfeld gut trainieren
Wer den Schulweg mit den Kleinen noch nicht geübt hat, sollte das schöne Wochenende dazu nutzen. „Beim Begehen sollen mit dem Kind mögliche Gefahren besprochen werden. Kinder lernen durch Beobachtung und Nachahmung. Regeln kurz, aber besser öfter wiederholen“, sagt Enrico Leitgeb, stellvertretender Leiter der Landesverkehrsabteilung Tirol. Der Schulweg sollte nach sicheren Straßen, ampelgeregelten Kreuzungen und Schülerlotsen ausgerichtet werden.
Der kürzeste Weg muss nicht immer der sicherste sein.
Enrico Leitgeb
Auch abseits der Schule viele Unfälle mit Kindern
„Der kürzeste Weg muss nicht immer der sicherste sein“, mahnt Leitgeb. Sowohl an den Schultaschen, Schuhen und der Kleidung sollten Reflektoren angebracht werden. Eine helle Kleidung verbessert die Sicherheit zusätzlich. Wird das Kind mit dem Auto in die Schule gebracht, ist auf einen geeigneten Kindersitz und das korrekte Angurten zu achten. „Beim Aussteigen immer auf den Nachfolgeverkehr achten.“ Das gilt auch, wenn die Öffis benutzt werden.
Übrigens: Für die Erwachsenen gilt auch abseits der Schulzeiten stets erhöhte Vorsicht. Insgesamt ereigneten sich in Tirol im Vorjahr nämlich 268 Unfälle mit Kindern, bei denen 282 verletzt und tragischerweise zwei ums Leben kamen!
„StreetBuddy“ ist wieder im Einsatz
Nicht nur die Polizei kümmert sich um mehr Sicherheit auf den Schulwegen. Auch der Verein „Sicheres Tirol“ trägt heuer wieder zum Schutz der Kleinen bei. Zum Einsatz kommt dabei der bewährte „StreetBuddy“. Dabei handelt es sich um eine Warnfigur, die orange oder grün leuchtet. Sie ist rund 85 Zentimenter groß, aus Kunststoff und mit reflektierenden Aufklebern versehen. „Damit wollen wir die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer, besonders vor Schulen, Kindergärten und Spielplätzen erhöhen und so auf die Gefahren für Kinder im Straßenverkehr hinweisen“, sagt Karl Mark. Vom Außerfern bis Osttirol sind mehrere Hundert „StreetBuddys“ aufgestellt.
Ziehen Sie Ihren Kindern die gelbe Sicherheitsweste an. Diese schützt nachweislich vor allem bei schlechter Sicht, Regen und Dunkelheit.
Karl Mark
Sicherheitspaket für die Kleinen
Doch nicht nur damit sorgt der Verein für mehr Sicherheit. „Für die mehr als 8700 Erstklässler verteilen wir zu Schulbeginn kostenlos das bewährte Schulstartsicherheitspaket“, lässt Mark wissen. Das Paket beinhaltet eine gelbe Sicherheitsweste, eine Sicherheitsfibel und weitere hilfreiche Tools. „Ziehen Sie Ihren Kindern die gelbe Sicherheitsweste an. Diese schützt nachweislich vor allem bei schlechter Sicht, Regen und Dunkelheit“, richtet Mark einen Appell an die Eltern.
Für E-Scooter gelten die Fahrrad-Regeln
Schüler, die die Fahrradprüfung schon erfolgreich abgelegt haben, nutzen für die Anreise zur Schule oft das Bike oder den E-Scooter. „Für den E-Scooter gelten die gleichen Regeln wie für das Fahrrad“, sagen die Experten des ARBÖ. Die elektrischen Roller dürfen also nur am Radweg, auf dem Mehrzweckstreifen oder auf der Straße benutzt werden. „Kinder bis zum zwölften Lebensjahr müssen einen Helm tragen. Erlaubt ist die Benützung eines E-Scooters ohne Aufsichtsperson ab dem zwölften Geburtstag oder wenn das Kind mindestens neun Jahre alt ist und im Besitz eines Fahrradausweises ist.“ Bei Dunkelheit bzw. schlechter Sicht ist die Verwendung eines weißen Vorder- und eines roten Rücklichts Pflicht! Zudem müssen Bikes und E-Scooter mit Bremsen, Rückstrahlern und Glocke ausgerüstet sein.
Bezüglich der Schultasche empfehlen die Experten, diese immer über beide Schultern zu tragen, die Gurte fest anzuziehen, etwaige zusätzliche Brust- und Beckengurte zu verwenden und richtig zu packen: Schwere Dinge sollten immer nahe am Rückenteil positioniert werden.
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