Von den russischen Liefereinschränkungen waren unter anderem deutsche, österreichische und italienische Versorger betroffen. So lieferte Gazprom am Sonntag etwa in Oberkappel im Mühlviertel um 25 Prozent und am Gashub in Baumgarten um rund ein Drittel weniger Gas.
"Es braucht sich kein Österreicher Sorgen machen. Wir haben große Speicherkapazitäten", betonte Mitterlehner in der ORF-"Pressestunde". Die heimischen Gasvorräte würden die Hälfte des Jahresbedarfs abdecken. Rund die Hälfte des heimischen Gasbedarfs wird derzeit aus Russland importiert.
Putin: Versorgung Russlands hat Vorrang
Russlands Regierungschef Wladimir Putin gab am Samstag bei einem Treffen mit der Gazprom-Konzernspitze zu verstehen, dass es die vorrangige Aufgabe des staatlichen Energieriesen sei, den wegen der Extremkälte gestiegenen Bedarf in Russland zu befriedigen. Gazprom müsse aber maximale Anstrengungen unternehmen, den Bedarf der europäischen Partner sicherzustellen, betonte Putin.
Die stellvertretenden Gazprom-Chefs Alexander Medwedew und Andrej Kruglow sagten bei dem Treffen, dass der Westen deutlich mehr Gas von Russland anforderte, als das Unternehmen derzeit liefern könne. Die Liefermengen seien den Managern zufolge allerdings inzwischen wieder auf dem Vertragsniveau. Über Tage hatte Gazprom Angaben von Kunden über geringere Lieferungen zurückgewiesen.
Gazprom beschuldigte indirekt die Ukraine
Gazprom-Vize Medwedew hatte zuletzt indirekt der Ukraine, dem wichtigsten Transitland für russische Gaslieferungen in die EU, die Schuld an dem Engpass gegeben. Die verarmte Ex-Sowjetrepublik wird von Russland immer wieder verdächtigt, Gas illegal für den Eigenbedarf abzuzapfen. Beide Länder streiten über Preise und Verträge für Gaslieferungen.
In Russland selbst stieg der Verbrauch nach Angaben von Analysten wegen der hartnäckigen Extremkälte auf den Rekordwert von zwei Milliarden Kubikmetern Gas am Tag. Das sei so viel wie etwa EU-Mitglied Bulgarien in einem ganzen Jahr verbrauche, hieß es.
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