Großfahndung
London: Terrorverdächtiger aus Gefängnis entkommen
Der Ausbruch eines Terrorverdächtigen aus einem Londoner Gefängnis hält die britische Hauptstadt in Atem. Die Bevölkerung wird davor gewarnt, sich dem Mann zu nähern.
Justizminister Alex Chalk sagte am Donnerstag im Unterhaus, es handle sich um einen schwerwiegenden Vorfall. Es werde „jeder Stein umgedreht, um herauszufinden, was passiert ist“.
Nach Angaben Chalks gibt es Hinweise darauf, dass sich der 21 Jahre alte Terrorverdächtige an der Unterseite eines Lieferwagens festklammerte, um aus der Haftanstalt Wandsworth zu entkommen. Berichten zufolge war er in der Gefängnisküche beschäftigt.
Flughäfen und Häfen alarmiert
Nach der Flucht am Mittwoch hatte die Polizei eine großangelegte Fahndung eingeleitet. Befürchtet wird, der frühere Militärangehörige könne versuchen, das Land zu verlassen. Flughäfen und Häfen wurden alarmiert. Die Öffentlichkeit wurde um Hinweise gebeten, jedoch gewarnt, sich dem Mann nicht zu nähern, sondern gleich den Notruf zu wählen. Hinweise, dass von dem Ausgebrochenen eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgehe, gebe es aber bisher nicht, bestätigte auch Chalk. Vorgeworfen wird dem Mann, Bombenattrappen auf einer Militärbasis platziert zu haben. Er streitet die Vorwürfe ab.
Viele Gefängnisse hoffnungslos überfüllt
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die seit Jahren angespannte Lage im britischen Justizvollzug. Viele der Gefängnisse sind hoffnungslos überfüllt. Hinzu kommen ein Mangel an Personal, sowie ein hoher Krankenstand und eine starke Fluktuation. Auch eine große Zahl der Gebäude, die teils noch aus dem 19. Jahrhundert stammen, gilt als nicht mehr zeitgemäß.
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