Bis zu einer klimaverträglichen Mobilität ist es zwar noch ein weiter Weg, im Gegensatz zu anderen Bundesländern hat Vorarlberg aber zumindest den richtigen Pfad eingeschlagen. Es ist in zu einem Land der Pedalritter geworden. Das liegt auch an den üppigen Förderungen.
Grund für Optimismus gibt nicht zuletzt der Fahrradboom der vergangenen Jahre. In keinem anderen Bundesland wird das Fahrrad so häufig als Verkehrsmittel genutzt wie in Vorarlberg, fast die Hälfte der Bevölkerung bewältigt einen Gutteil der Alltagswege mit dem Bike. Das liegt natürlich auch daran, dass zwei Drittel der Bevölkerung im gleichermaßen urbanen wie topfebenen Rheintal leben. Dieser Umstand erklärt das Vorarlberger Fahrradwunder aber nur zum Teil - und schon gar nicht erklärt er das Faktum, dass in der Bundeshauptstadt Wien, wo die Voraussetzungen noch besser wären, das Fahrrad weit weniger populär ist.
Vorarlberg ist ein Fahrradland. Daran kann es längst keinen Zweifel mehr geben - und die jüngsten Zahlen aus den Förderberichten des Bundes bestätigen dies erneut.
Landesrat Daniel Zadra
Dass das Fahrrad boomt, hat vielmehr auch mit der Politik zu tun. Seit die Grünen in der Landesregierung sitzen und das zuständige Ressort besetzen, hat das Zweirad eine starke Lobby. Die Infrastruktur ist sukzessive ausgebaut worden, zudem bekam das Radeln über diverse Kampagnen ein frisches Image verpasst.
Vorarlberg schöpft Förderungen optimal ab
Wie sehr sich die Fahrradkette mittlerweile in den Köpfen verfangen hat, lässt sich an den Fördergeldern ablesen: So hat der Bund in den Jahren 2020 bis 2022 nicht weniger als 28 Millionen Euro an Radverkehrsförderung für Projekte in Vorarlberg ausgeschüttet - das sind über 30 Prozent der gesamten Fördersumme! Zur besseren Einordnung: Pro Einwohner flossen 23,6 Euro an Radverkehrsförderung ins Ländle, im Burgenland, das im Bundesländerranking an zweiter Steller liegt, waren es gerade einmal 3,6 Euro pro Kopf. „Diese großen Fördersummen - und das ist mir sehr wichtig, zu betonen - fallen nicht einfach vom Himmel, sondern kommen nur deswegen zustande, weil Vorarlberg ganz bewusst und systematisch in die Erweiterung der Fahrradinfrastruktur investiert“, betont der zuständige Landesrat Daniel Zadra.
der Bundesweiten Radförderung floss in den Jahren 2020 bis 2022 nach Vorarlberg. Das zeigt, mit welcher Dynamik die Radinfrastruktur ausgebaut wird.
Dass die Vorarlberger wissen, wie man den Förderhahn anzapft, zeigt sich auch bei den sogenannten „JobRädern“, deren Anschaffung seitens des Bundes mit jeweils 250 Euro und vom Fahrradhandel mit weiteren 150 Euro gefördert wird. Allein im Vorjahr haben über 160 hiesige Betriebe, Gemeinden und Vereine in Summe 4336 E-Bikes für ihre Mitarbeitenden erworben, somit entfiel über die Hälfte der geförderten Fahrräder auf Vorarlberg. „Dieses geradezu unglaubliche Resultat darf sich nicht zuletzt das Energieinstitut auf seine Fahnen heften, das diese Förderschienen des Bundes eifrig beworben hat“, so Zadra.
Ich denke, es ist ein Zeichen der Wertschätzung für die beispielhafte Radkultur im Land, dass der Radgipfel in unserer Stadt abgehalten wird.
Dieter Egger, Bürgermeister Hohenems
Das Ende der Fahnenstange ist freilich noch lange nicht erreicht, insbesondere im Berufsverkehr gibt es noch gewaltige brachliegende Potenziale. Ideen, um diese zu heben, soll unter anderem der „14. Österreichische Radgipfel“ ausloten, der von 10. bis 12. September erstmals in Hohenems über die Bühne gehen wird.
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