Chaos total in Scharnstein nach dem Umbau der B 120, der Scharnsteiner Straße. Pkw fahren auf den neu errichteten Radweg, weil sie ihn mit der Hauptfahrbahn verwechseln. Brummis tun sich beim Begegnen auf der 6,5 Meter breiten Straße durch den Ort schwer.
Seit eineinhalb Jahren wirbelt in Scharnstein die Baustelle im Ortszentrum Staub auf. Zunächst beschwerten sich die Anrainer über das „Schneckentempo“ der Bauarbeiten, dann die Gewerbetreibenden über die starken Umsatzeinbußen wegen der Sperre der Ortsdurchfahrt. Jetzt kommt ein dritter großer Aufreger hinzu, der kurz vor dem am 15.…Dezember geplanten Ende der Arbeiten spürbar wird. „Statt 22 Parkplätzen entlang der B 120 stehen nur noch elf zur Verfügung. Und die sind gänzlich misslungen“, wettert Nikolaus Wührer von der Bürgerinitiative Pro Scharnstein.
Parkbuchten bereiten Autofahrern Probleme
Die meisten Buchten wären eigentlich für zwei Pkw vorgesehen. Meist parkt aber nur ein Auto. Wer den zweiten Abstellplatz benutzen will, muss im Vorwärtsgang hohe Randsteinkanten überfahren oder im Rückwärtsgang den Verkehr auf der Bundesstraße behindern. Beim Lokalaugenschein der „Krone“ blieb ein Lieferwagen gar vor der Parkbucht im Kreuzungsbereich stehen.
„Vor meiner Trafik waren früher sieben Parkplätze, jetzt gibt’s eine Bucht, also de facto einen Parkplatz“, klagt Petra Steinhauser über Umsatzeinbußen von 30%. Wegen der Parkplatzprobleme sieht auch Blumenhändlerin Edith Strasser einer ungewissen Zukunft entgegen. „Ich weiß nicht, wie lange es noch geht. Als meine Eltern der Gemeinde 1995 den Grund vor dem Geschäft abtraten, hielten sie ausdrücklich fest, dass die Parkplätze erhalten bleiben müssen.“
Nicht beschilderter Radweg stiftet Verwirrung
Für Probleme sorgt auch die nun deutlich engere Fahrbahn der B…120: „Für zwei Lkw nebeneinander ist nicht genügend Platz“, so Wührer. Die Landesstraßenverwaltung dementiert. Die Straße würde mit 6,5 Metern alle Kriterien erfüllen, am Attersee hätte eine Straße gar nur sechs Meter. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung sei der Wunsch nach verkehrsberuhigenden Maßnahmen geäußert worden, für diese sorgen unter anderem engere Fahrbahnen.
Auch der neue, noch nicht beschilderte Radweg ist irreführend. Viele Autofahrer verwechseln ihn mit einer Fahrbahn. Nach einigen Metern bemerken sie den Fehler und legen den Rückwärtsgang ein. Heute, Freitag, soll laut Landesstraßenverwaltung ein Hinweisschild montiert werden. Ein Ragdweg-Problem bleibt: Pedalritter klagen, dass sie auf der Fahrt durch den Ort einmal die Bundesstraße queren müssen.
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