Viele Bundesländer - von Kärnten über Tirol bis Oberösterreich - haben schon eine Wolfs-Verordnung, die einen Abschuss von einzelnen „Problem-Exemplaren“ des Raubtiers leichter ermöglicht. Am Montag zieht die Steiermark nach. Die neuen Entwicklungen in Brüssel will man nicht abwarten.
Viel Kritik musste sich die steirische Landesregierung, insbesondere Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ), über den Sommer von Bauern und Jägern anhören. Die für Anfang des Sommers versprochene Wolfsverordnung verzögerte sich immer weiter. Am Dachstein trieben etwa Landwirte ihre Schafe nach Wolfsrissen sogar ab. Insgesamt wurden heuer in der Steiermark 31 Tiere nachweislich vom Wolf gerissen - deutlich mehr als in den Jahren davor.
Verordnung tritt nach Almsommer in Kraft
Die Landesregierung argumentierte stets, dass man eine rechtlich wasserdichte Verordnung vorlegen möchte. Nun scheint man sich sicher zu sein: Die Verordnung geht am Montag in eine vierwöchige Begutachtungsfrist, sie wird also wohl erst gegen Jahresende in Kraft treten können.
Konkret sollen Wölfe künftig von „befugten Jägerinnen und Jägern“ entnommen werden, „wenn sie sich Menschen gegenüber gefährlich verhalten und mehrmals sachgerecht geschützte Nutztiere verletzen oder töten“. Lackner plädiert weiterhin für Sachlichkeit und spricht davon, dass die Rückkehr des Wolfs nach Österreich „zweifelsfrei eine Bereicherung für die Natur darstellt“. Dennoch müsse auch die Almwirtschaft und Beweidung erhalten bleiben.
EU überlegt Lockerung von Schutzstatus
Agrarlandesrat Hans Seitinger (ÖVP) hat stets auf die Verordnung gedrängt. Ohne sie drohe eine Katastrophe, wiederholte er am Freitag. Er drängte auch wieder darauf, dass der EU-weite strenge Schutz des Wolfes gelockert wird. Anfang der Woche hat die EU-Kommission ja überraschenderweise Schritte in diese Richtung angekündigt. Auf konkrete Maßnahmen in Brüssel will man in der Steiermark aber nun nicht mehr warten, heißt es hinter den Kulissen.
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