Kennen Sie das? Sie tippen, scrollen und wischen auf Ihrem Handy herum und irgendwann stellen sich erste Beschwerden ein. Nicht nur die Ihres genervten Gegenübers, sondern körperliche. Daumen, Hand oder sogar Arm und Schulter schmerzen. Lesen Sie mehr über „WhatsApp Disease“, „Smartphone Pinky“ und andere Probleme.
Ein geschwollener Daumen, Schmerzen im Gelenk oder eine Kerbe am kleinen Finger - nichts Seltenes mehr. Kein Wunder, nimmt doch die Handynutzung, vor allem bei den Jüngeren, stetig zu. Wir vergessen dabei, dass die Hände nicht dafür gemacht sind, ständig mit dem Smartphone zu hantieren.
Der Daumen ist etwa evolutionär bedingt dafür da, die Hand beim Greifen zu unterstützen. Das ständige einhändige Tippen geht mit einer unnatürlichen Dehn- und Spreizbewegung einher. Das führt zur Überanstrengung des Daumens, der mit schmerzhaften Symptomen im Bereich des Gelenks reagiert. Dieses recht neue orthopädische Krankheitsbild heißt „Handy-Daumen“ bzw. „WhatsApp Disease“ oder „WhatsAppitis“. Im schlimmsten Fall entwickelt sich aus dieser Überlastung eine chronische Verschleißerkrankung.
Nerven-Engpass im Handgelenk
Sehr häufige Drehbewegungen des Handgelenks (wie etwa beim „Wischen“ des Displays) können das Karpaltunnelsyndrom hervorrufen. Dabei wird der Nerv im Gelenk eingequetscht. Das Leiden macht sich durch kribbelnde oder taube Finger(spitzen) bemerkbar. Mitunter wäre dann eine Operation nötig.
Manchmal treten auch anatomische Veränderungen auf. Sehen die beiden kleinen Finger gleich aus, ist soweit alles gut. Hat einer davon eine Kerbe zwischen den Gelenken, gilt das Handy als Verursacher: Denn oft stellt man es während des Tippens auf dem kleinen Finger ab - die Folgen sind (vorübergehende) Verformungen. Das Phänomen machte in den sozialen Medien als „Smartphone Pinky“ die Runde.
Auf Voicemails umsteigen, „Merkel-Raute“ machen
Damit es erst gar nicht zu schlimmen Auswirkungen kommt, hilft Folgendes: Das Telefon hin und wieder mit der anderen Hand bedienen, mit beiden Daumen tippen, auf Sprachbefehle und Voicemails umsteigen, betroffene Hand massieren oder noch besser: Das Mobiltelefon zur Seite legen und entspannen. Eine gute Übung wäre, die Finger abzuspreizen und eine „Merkel-Raute“ zu formen. Für Letztgenannte berühren sich Daumen und Zeigefinger an den Spitzen. Benannt ist die Geste nach der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, bei der man diese Haltung häufig beobachten konnte.
Übrigens enden die Probleme oft nicht an der lädierten Hand, sondern verschonen auch Ellenbogen, Schultermuskeln und Nacken nicht.
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