Mit ordentlich schwarzem Humor ist die Satirezeitschrift „Titanic“ in den vergangenen Jahrzehnten dem einen oder anderen Politiker auf die Zehen gestiegen, jetzt kämpft das Humorprojekt gegen das Aus.
Wie deutsche Medien berichten, ist das Magazin bereits seit zwei Monaten zahlungsunfähig, die Redakteure und Autoren warten seither auf ihr Geld. Mit einer Aktion möchte man nun neue Abonnenten gewinnen - und sich so aus der finanziellen Misere retten.
Öffentlich-rechtliche „grätschen uns hinein“
Gründe dafür seien „Printkrise, Inflation, steigende Papierpreise, seltene Erden für die TITANIC-Büropflanzen, Massagesessel für die Chefredaktion“, schreibt das Medium in seinem Aufruf. Die verkaufte Auflage sei auf rund 15.000 Exemplare zurückgegangen, die Papier- und Druckkosten hätten sich verdreifacht, führt Herausgeber Oliver Maria Schmitt gegenüber der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ etwas genauer aus.
Aber auch die zunehmende Konkurrenz mache dem Unternehmen zu schaffen, nennt er etwa die Satireformate in den Fernsehsendern ARD und ZDF, die etwa mit Jan Böhmermanns „heute show“ viel Publikum abziehen. Die öffentlich-rechtlichen Sender „grätschen uns massiv rein“, erläutert Schmitt.
„Titanic“ kann gerettet werden
Darüber hinaus gebe es ein verändertes „Satire-Nutzungsverhalten“, das ein monatlich erscheinendes Magazin mit einem redaktionellen Vorlauf von einer Woche schwerlich bedienen könne. Diese „anachronistische Darreichungsform“ sei immer schwerer zu vermitteln. Man müsse deshalb darüber nachdenken, wie eine „Titanic 5.0“ aussehen könnte.
Er hoffe aber dennoch, dass sich genügend Leute finden, die sagen: „Eine Welt ohne ‚Titanic‘ wollen wir nicht.“ Man brauche nun dringend 5000 Abos, nur so komme man zumindest bis Jahresende durch. Die eine Titanic sei untergegangen, da sei nichts zu machen gewesen, jetzt aber könnten die Leser die andere „Titanic“ retten - indem sie Abonnenten würden.
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