Der Rückzug des Bundesheeres aus den Hotspots illegaler Migration löst in der Bevölkerung heftige Kritik aus: „Wir fühlen uns im Stich gelassen!“
Die Lage an der österreichisch-ungarischen Grenze spitzt sich zu. Wie berichtet, hat das Bundesheer begonnen, sich im Assistenzeinsatz zurückzuziehen. Anfang des Jahres waren noch 750 Soldaten auf den stark frequentierten Schleichwegen der Schlepper und Flüchtlinge regelmäßig auf Patrouille oder behielten die Hotspots stets im Auge.
Weniger Soldaten
Jetzt ist ihre Zahl auf etwa 450 geschrumpft. „Manchmal sind wir noch weniger, wenn unsere Kameraden an Übungen teilnehmen oder sie außerhalb des Grenzgebiets anderen Aufgaben zugeteilt werden“, heißt es aus den Reihen der Rekruten.
Derzeit marschieren Gruppen von 30 Flüchtlingen oder mehr bis in die Ortschaften im Burgenland, ohne angehalten zu werden.
Angst am Abend
„Frauen, die um sechs Uhr in der Früh auf die Straße gehen, haben mittlerweile ein mulmiges Gefühl. Am Abend trauen wir uns ohnehin nicht mehr raus. Überall sind Flüchtlinge unterwegs. Früher hatten die meisten noch gegrüßt, jetzt tut das fast keiner mehr", schildert eine Bewohnerin aus Deutschkreutz. Nicht viel anders fallen die Reaktionen im benachbarten Nikitsch aus.
„Die kleineren Grenzübergänge werden schon gar nicht mehr bewacht, an den größeren finden Kontrollen nur noch sporadisch statt“, wundert sich eine besorgte Pensionistin.
Keine Entspannung in Sicht
Allein am Dienstag sind 341 Migranten im Burgenland registriert worden, am Montag waren es 132, 150 am Mittwoch und 117 am Donnerstag.
Uns ist die Lebensqualität genommen worden! Das Bundesheer muss jetzt unbedingt aufgestockt werden, um die Bürger zu beruhigen.
Christian Balogh, Bürgermeister von Nikitsch
Bild: Christian schulter
„Angstfrei auf den Feldwegen spazieren gehen oder mit dem Rad fahren ist kaum mehr möglich, weil man nicht weiß, wer einem begegnet“, sagt Bürgermeister Christian Balogh: „Auch die Kinder, die morgens auf den Schulbus warten, trauen sich nicht mehr in die Haltestellen, da diese oft von Asylanten voll belegt sind. Das hat keine Lebensqualität!“
Heer aufstocken
So wie viele Bürger fordert Balogh die erneute Aufstockung des Bundesheeres. Umso mehr, da Umstrukturierungen auch bei der Polizei im Gang sind.
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