Trotz höherer Zinsen

Nur bei 130 Kreditnehmern schrillen Alarmglocken

„Die Anzahl der Kunden mit Schwierigkeiten bei Wohnfinanzierungen konnte sehr niedrig gehalten werden“, so Stefanie Christina Huber.

(Bild: Markus Wenzel)

Die Sparkasse Oberösterreich schraubte im ersten Halbjahr ihren Gewinn vor Steuern auf mehr als 100 Millionen Euro nach oben. Trotz gestiegener Zinsen nimmt die von Linz aus agierende Bank bei Wohnfinanzierungen kaum Probleme wahr. Nur 130 Kredite fallen in die Kategorie „notleidend“.

Der Gewinn vor Steuern stieg kletterte auf 101,6 Millionen Euro, von den 27.000 Wohnfinanzierungen fallen nur rund 130 in die Kategorie „notleidender Kredite“ - mit einem „zufrieden“ kommentierte Stefanie Christina Huber die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2023, die die von ihr geführte Sparkasse Oberösterreich nun vorlegte.

80% sind Fixzinskredite
Was bei den 130 Kunden passiert, die ein Problem bei der Bedienbarkeit ihrer Wohnkredite haben? Hier werden individuelle Vereinbarungen getroffen, zu denen Stundungen oder eine Laufzeitverlängerung gehören. „Schon im Zuge der ersten EZB-Leitzinserhöhungen haben wir Inhaber von variabel verzinsten Wohnfinanzierungen schriftlich kontaktiert, um auf mögliche Folgen wie steigende Kreditraten hinzuweisen und aktiv Unterstützung anzubieten“, betont Huber. Der Anteil der Finanzierungen mit fixen Zinsen liegt bei der Bank jetzt bei 80% des Kreditvolumens.

Die Anzahl der Stundungsanfragen und die Nachfrage nach Kontoüberziehungen ist im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr nicht gestiegen.

Stefanie Christina Huber, Vorstandsvorsitzende Sparkasse OÖ

Wie’s den Betrieben angesichts des stotternden Konjunkturmotors geht? „Es ist spürbar, dass Unternehmen Auftragseinbrüche haben, aber es gibt keinen Grund dazu, hier von Schwierigkeiten zu sprechen“, erklärt die Vorstandsvorsitzende.

Fünf Filialen werden heuer noch zugesperrt
Das Schrumpfen des Filialnetzes wird fortgesetzt. Von den derzeit 146 Filialen werden bis Jahresende noch fünf geschlossen. 35 der dann 141 Bankstellen werden als Selbstbedienungsstandorte geführt, kommen damit ohne Mitarbeiter aus. Parallel dazu baute die Sparkasse OÖ ihr Videoberatungsangebot aus und eröffnete in Ried im Innkreis und in Kirchdorf an der Krems Filialen nach Umbau neu.