Starlink deaktiviert
Verhinderte Musk ukrainischen Angriff auf Krim?
Bereits vor Monaten kam es zu einer ungewöhnlichen Häufung von Ausfällen des US-Satelliteninternetdienstes Starlink in Gebieten, wo die ukrainischen Streitkräfte Geländegewinne erzielt hatten. Nun behauptet Elon Musk, Gründer des Weltraumunternehmens SpaceX, dass er im vergangenen Jahr einen großen ukrainischen Angriff auf die russische Schwarzmeerflotte verhindert habe. Denn der Multimilliardär hat eigenen Angaben zufolge die Verbindung der ukrainischen Streitkräfte zum Satelliteninternet gekappt.
„Es gab eine dringende Anfrage von Regierungsbehörden, Starlink bis nach Sewastopol zu aktivieren“, schrieb Musk am Donnerstag auf der Internetplattform X (vormals Twitter). „Die offensichtliche Absicht war es, den größten Teil der russischen Flotte vor Anker zu versenken.“ Musk schrieb weiter, „wenn ich ihrer Bitte zugestimmt hätte, wäre SpaceX explizit an einer großen Kriegshandlung und Konflikteskalation beteiligt“.
Mit Sprengstoff beladene Unterwasserdrohnen gestoppt
Musk reagierte mit seinem Beitrag auf einen veröffentlichten Auszug aus einer demnächst erscheinenden Biografie des Milliardärs von Walter Isaacson. In dem von der „Washington Post“ veröffentlichten Auszug schrieb Isaacson, das ukrainische Militär habe im September vergangenen Jahres „einen Überraschungsangriff auf die in Sewastopol auf der Krim stationierte russische Marineflotte versucht, in dem es sechs kleine, mit Sprengstoff beladene Unterwasserdrohnen entsandte“. Dabei sei Starlink benutzt worden, um sie zum Ziel zu führen.
Isaacson zufolge sprach Musk mit dem russischen Botschafter in den USA. Dieser habe ihm ausdrücklich gesagt, „dass ein ukrainischer Drohnenangriff auf die Krim zu einer nuklearen Antwort führen würde“. Musk habe seine Ingenieure heimlich angewiesen, die Abdeckung in einem Umkreis von 100 Kilometern um die Krim-Küste abzuschalten. „Als die ukrainischen Unterwasserdrohnen in die Nähe der russischen Flotte in Sewastopol kamen, verloren sie die Verbindung und wurden unschädlich an Land gespült“, schrieb Isaacson. Musk widersprach in einem weiteren Beitrag der Darstellung Isaacsons. „Die fraglichen Starlink-Regionen waren nicht aktiviert. SpaceX hat nichts deaktiviert“, schrieb Musk (siehe oben).
Nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine waren mehr als 22.000 Starlink-Antennen an die ukrainische Regierung geliefert worden. Über diese Verbindung zu Satelliten im Weltall wurden Navigation und Feindbeobachtung ermöglicht, auch wenn Mobilfunk- und Festnetz-Internet ausgefallen waren. Das System erwies sich als „Geheimwaffe“, gegen die auch zahlreiche russische Hacker machtlos waren.
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