Mit breiter Brust, noch mehr Muskelmasse und Schlagkraft sowie 112 Kilogramm Kampfgewicht kommt Österreichs Schwergewicht-Hoffnung Seun Salami auf die Bounce Fight Night. „Ich hätte nicht gedacht, dass wenn ich zunehme, mich besser, stärker und trotzdem fit fühle“, gab er sportkrone.at beim Besuch im Boxclub seinen Fitnesszustand preis. Woran wohl auch das Camp mit Vierfachweltmeister Oleksandr Usyk „schuld“ ist.
„Ich nehme auf jeden Fall seine Arbeitsmoral und Disziplin mit, dass egal in welcher Situation ich bin, immer durchziehe.“ Für den Titel-Kampf gegen Daniel Dubois war Salami vier Wochen lang (sportkrone.at berichtete) Sparringpartner von Usyk. Mit Erfolg: Denn der Ukrainer besiegte Dubois per Knock-Out in Runde neun. Wobei der Sieg für viele umstritten war. In der fünften Runde ging Usyk zu Boden, doch die Entscheidung des Referees: Tiefschlag!
„Schlage nur, wenn es nötig ist“
Die Salami unterstreicht: „Es war zwar untere Gürtellinie, aber kein gezielter Körper- und daher ein Tiefschlag, auch wenn er nicht seine Hoden getroffen hat. Wenn man am Beckenknochen trotz Tiefschutz getroffen wird, ist‘s sehr schmerzhaft. Usyk ist keiner, der schauspielert. Er war vor dem Vorfall durch Punkte vorne, hat bis zum Schlag alle Runden gewonnen. Er hat es nicht nötig gehabt zu schummeln Er war wirklich verletzt! “ Und spricht dabei aus eigener Erfahrung: „Der Mann hat das ganze Camp über keine Schwäche gezeigt. Er hat durchgezogen. Auch wenn er müde war, hat er die Disziplin gehabt, weiterzumachen, war nach jedem Sparring am Sandsack, am Speedball und hat seine Bauch- und Nackenübungen gemacht hat. Aber Usyk mag keine Körperschläge! Im Sparring haben wir das gezielt versucht.“
Salami, der nebenbei Security in verschiedensten Museen ist, konnte den Kampf krankheitsbedingt nur zu Hause vor dem Fernseher verfolgen. Wohl auch, um für seinen Auftritt im Hotel InterContinental fit zu sein. In das er mit einem verändertem Mindset geht: „Das Camp hat meine Augen geöffnet, sehe seitdem das Boxen anders. Ich kenne meinen Körper besser, verstehe ein bisschen mehr und weiß jetzt, was ich brauche und worauf es ankommt, um an der Spitze mitzuboxen. Ich bin zwar noch ein junger Athlet und kann noch viel mehr lernen. Aber ich schlage keine unnötigen Schläge mehr, sondern nur, wenn es nötig ist.“
Chanche aufs nächste Knock-Out
Nach langem Hin und Her ist sein Gegner nun der erfahrene Brasilianer Marcelo Luis Do Nascimento. 40 Profikämpfe (18 Siege, 16 per K.o., 22 Niederlagen) hat der 43-Jährige bereits in den Fäusten. Seinen letzten Sieg feierte er aber im März 2017, seitdem gab’s acht K.o.-Niederlagen in Folge. Zum Vergleich: Für den 27-jährigen Salami ist es der siebte Kampf (Sechs Siege, fünf per K.o) auf professioneller Ebene. Die Chance auf den nächsten Knock-Out? „Ich bin generell einer, der sich nicht so viel von einem Gegner anschaut. In der Woche vor dem Kampf schaue ich Videos und bereite mich eine kurze Zeit auf ihn vor. Ich will eine gute Performance abliefern. Boxen ist eine Entertainment-Sportart. Wir müssen schauen, dass wir den Zuseherinnen und Zusehern etwas bieten - und genau das habe ich vor. Ich freue mich, Österreich zu zeigen, wie sehr ich mich weiterentwickelt habe“, und lacht: „Mein Ziel ist es schön auszuschauen - optisch und im Kampf.“
Dafür gibt’s derzeit Sparring mit Club-Kollegen Mobin Kahraze, Michael Derouiche sowie einem hauseigenen 125 Kilo-Koloss. „Ich bin froh, dass ich verschiedene Arten von gegnerischen Stilen bekomme. Die meisten der Jungs sind schnell, das ist gut für meine Schnelligkeit." Denn die hat ob der Gewichtszunahme ein wenig gelitten …
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