Gemeindebund-Chef Alfred Riedl, der nach umstrittenen Grundstücksgeschäften sein Amt bis zur nächsten Vorstandssitzung im März 2024 ruhend gestellt hat, dürfte vor dem kompletten Rückzug stehen.
Dem ÖVP-Politiker wird vorgeworfen, er habe in Grafenwörth (Bezirk Tulln), wo er Bürgermeister ist, durch Grundstücksverkäufe mehr als eine Million Euro verdient. Die Prüfung der Vorwürfe dauert noch an. Trotz lauter Rufe nach einem Rücktritt stellte Alfred Riedl, Bürgermeister von Grafenwörth, sein Amt als Präsident des Gemeindebundes im Juli nicht zur Verfügung, sondern „nur“ ruhend. Eine Folge der, zwar juristisch korrekt abgewickelten, ob ihrer schiefen Optik aber stets umstrittenen Grundstücksdeals, die die „Krone“ mit dem „profil“ 2021 aufgedeckt hatte.
Riedl will sich erklären
Wie der „Krone“ von mehreren Präsidiumsmitgliedern bestätigt wurde, hat Riedl nun intern signalisiert, dass er nicht mehr in sein Amt als Gemeindebundpräsident zurückkehren wird. Ob er sich auch als Bürgermeister von Grafenwörth zurückziehen wird, sei aber noch offen. „Möglichst noch heuer“, spätestens aber beim Bundesvorstand im März, soll die Neuaufstellung des Gemeindebundes vorgenommen werden, heißt es aus der Interessenvertretung.
Sitzung schon im Herbst?
Ein Vorziehen der Bundesvorstandssitzung vom ursprünglichen März-Termin ist laut einem Gemeindebund-Sprecher noch nicht fixiert. Dafür wäre allerdings ohnehin ein Vorlauf von zwei Monaten notwendig, um den Landesverbänden Zeit für deren Wahlvorschläge zu geben. Eine Sitzung noch im Herbst könnte aufgrund der Fristenläufe also knapp werden.
Als möglicher Nachfolger wird der steirische Gemeindebund-Chef Erwin Dirnberger gehandelt. Bis zur nächsten Sitzung führt er Riedls Amtsgeschäfte, gemeinsam mit seiner Vorarlberger ÖVP-Parteikollegin Andrea Kaufmann, bereits interimistisch. Auf Anfrage der „Krone“ wollte er Personalia aber nicht kommentieren. „Die Verhandlungen zum Finanzausgleich stehen aktuell im Vordergrund“, betont er.
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