Reform gefordert

Ärger Luft gemacht: „Notärzte sind kein Notnagel“

Oberösterreich
10.09.2023 11:20

Ruhe war eingekehrt rund um die Diskussion um das „kränkelnde“ Rettungswesen in Oberösterreich. Bis jetzt. Jetzt melden sich Notärzte zu Wort und fordern dringend eine Reform, wollen nicht länger der „Notnagel“ sein.

Ruhig war es geworden um die Diskussionen um das Rettungswesen in Oberösterreich, die Politik hatte auch einen Maßnahmenkatalog vorgestellt, nachdem die „Krone“ über Unzufriedenheit von Sanis und Ärzten berichtet hatte.

Doch es war nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm. Die „Interessensgemeinschaft Notärztinnen und Notärzte Oberösterreich“ („ino“) hat ein 19 Seiten starkes „fachliches Positionspapier“ zum Rettungs- und Notarztwesen in OÖ verfasst. Es liegt der „Krone“ vor. Darin wird deutlich von den Verfassern dargelegt, dass man mit den bisherigen Maßnahmen nicht zufrieden ist, im Gegenteil.

So wird kritisiert, dass das Land Oberösterreich weiterhin keine Mindeststandards für das Rettungswesen fixiert hat - in Wien, dem Burgenland, Salzburg und Niederösterreich seien diese verankert. Außerdem würden Leitstellenmitarbeiter ohne verpflichtende, standardisierte Abfrageschemata entscheiden, ob ein Notarzt oder ein „normales Rettungsauto“ geschickt wird. Und es gibt laut den Notärzten kein Feedback-System, das im Nachhinein erfasst, ob der Einsatz überhaupt nötig gewesen wäre. Laut einer Studie aus Graz könnten 80 Prozent der Notarzt-Einsätze auch von höher qualifizierten Sanitätern abgearbeitet werden. Die verstärkte Ausbildung von Notfallsanis sei ein erster, wichtiger Schritt. Allerdings müssten Notärzte immer öfter als Ersatz für nicht erreichbare Hausärzte dienen. „Notärzte sind kein Notnagel“, sagen die Verfasser des Positionspapiers, die befürchten, dass Mediziner sich aus Frust „umorientieren“ und das Notarztsystem verlassen - und das bei ohnehin sinkender Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal.

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