Raasdorf leitet um

Pendler in Rage: Ort sperrt alle „Durchfahrer“ aus

Niederösterreich
09.09.2023 14:21

„Zufahrt nur für Anrainer gestattet“: Obwohl auf nur einem kurzen Abschnitt der Hauptstraße von Raasdorf Bauarbeiten stattfinden, gelten auf allen Nebenstraßen des Ortes Fahrverbote für den durchfahrenden Verkehr. Was Pendler in Rage bringt, hat aber einen durchaus verständlichen Grund: Der Ort würde im Verkehr ersticken.

Die Sperre Raasdorfs für den Durchzugsverkehr treibt Autofahrer auf die Barrikaden: „Vier Monate großräumig zwölf Kilometer ausweichen – da kommt schon einiges zusammen“, empört sich ein „Krone“-Leser. Er sieht nicht ein, warum man nicht zwei Nebenstraßen in Einbahnen umgewandelt hat: „Nun verlagern sich die Staus in Wiener Bereiche.“

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„Ich verfolge die Entwicklung mit Sorge in meiner 24-jährigen Amtszeit als Bürgermeister: Wir sind wahrscheinlich der einzige Ort, durch den auf einer kleinen Durchfahrtsstraße täglich 20.000 Kraftfahrzeuge donnern, davon bis zu 3000 Lkw.

Raasdorfs Bürgermeister Walter Krutis

Gänzlich umgekehrt sieht dies der Bürgermeister von Raasdorf: „Wien ist die einzige Großstadt, die keinen geschlossenen Umfahrungsring hat - sogar München hat zwei“, entrüstet sich Walter Krutis. In seiner langen Amtszeit als Bürgermeister hat er schon vieles getan, um eine Entlastung der ganzen Region vom Verkehr durchzusetzen: „Einzige Lösung wäre, endlich die S1 zu bauen. Ich habe deswegen sogar schon bei Ministerin Gewessler vorgesprochen“, ärgert sich Walter Krutis. „Vergeblich - auf den Termin musste ich zwei Jahre warten.“

Parkflüchtlinge und Durchzugsort
„Stattdessen wird unser 700-Seelen-Ort von Pendlern und Parkflüchtlingen überschwemmt, nicht mal Kirchengeher finden einen Stellplatz.“ Bei einem Aufkommen von 20.000 Kfz pro Tag sei es unzumutbar, nicht geeignete Nebenstraßen derart zu belasten. Das langjährige Gemeindeoberhaupt hat es merkbar satt, diese Verkehrsflut den Bürgern weiter zuzumuten oder nun sorgar auf Nebenstraßen umzuleiten. „Die Landwirte haben gerade Zwiebelernte, die würden mir die Gurgel umdrehen.“

Untätig war Krutis aber nicht - er hat eine Überraschung parat: „Ich habe mit der Baufirma verhandelt und konnte die Bauzeit auf voraussichtlich nur zweieinhalb Monate verkürzen.“

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