Der Spanier Antonio Herrera soll den Basketball-Erfolg zurück nach Kapfenberg bringen. Die „Krone“ traf sich mit dem 47-Jährigen, der schon Trainerstationen bei Real Madrid und Malaga aufzuweisen hat, beim berühmtesten Wahrzeichen der Stadt: der Burg. Dort erzählte er, wie er tickt und was er vorhat.
Warum kommt jemand, der bei Real Madrid, Malaga war und in der NBA-Summer-League trainiert hat, nun ausgerechnet nach Kapfenberg? „Weil ich ein Basketball-Trainer bin - mit großen Ambitionen! Ich will etwas Großes schaffen“, sagt Antonio Herrera, der neue spanische Cheftrainer der Bulls bei einem Besuch auf der Kapfenberger Burg.
Sein Weg begann in einem kleinen Ort in der Nähe von Sevilla. „Dort bin ich geboren. Dort hat die Leidenschaft für den Sport begonnen.“ Wie bei so vielen waren es die glorreichen NBA-Zeiten. Die Pistons, die Bulls rund um Michael Jordan und natürlich die Lakers. „Ich erinnere mich noch an Zeiten, als ich um vier Uhr in der Früh aufgestanden bin, um die Spiele anzuschauen.“
Noch heute studiert der 47-Jährige internationale Vereine. „Aber auch Trainer. Ich schaue mir viel ab, auch von Fußball-Coaches wie Pep Guardiola. Wie reagieren sie, wie treten sie auf?“, sagt Herrera, der bei Real Madrid und in Malaga die zweite Mannschaft trainiert hat, dabei auch späteren Kalibern wie Bojan Bogdanovic (heute NBA-Star von Detroit) zur Karriere verholfen hat und darüber hinaus Erfahrung in Portugal sammelte.
Und vor einigen Jahren schon beinahe in Österreich gelandet wäre: „Bei Oberwart. Sie haben mich damals zu einem Job-Interview eingeladen, wollten mich als Cheftrainer verpflichten. Aber ich hatte parallel auch Angebote aus meiner Heimat, blieb in Spanien.“ Dass es nun nach Österreich geht, war von Herrera ein bewusst gesetzter Schritt: „Ich wollte etwas Neues ausprobieren. Mein Programm in Malaga war finalisiert. Als mich dann Michi Schrittwieser über den Kontakt von Thomas Schreiner kontaktiert hat, war schnell klar, dass ich das machen möchte: Michi hat mich eingeladen, mir alles gezeigt. Und ich war schnell überzeugt: Die Bulls sind organisiert, haben einen genauen Plan. Das hat mir gefallen“, meint der Spanier, der sich selbst als gar nicht so typisch-spanisch bezeichnet: „Meine Freunde sagen oft, dass ich eher wie ein Deutscher ticke. Sehr genau, sehr diszipliniert. Auch deshalb wollte ich in den deutschsprachigen Raum, habe schon vor einiger Zeit begonnen, Deutsch zu lernen.“
Auch Österreich will Herrera bald besser kennenlernen: „Ich habe für drei Jahre unterschrieben. Priorität hat natürlich der Sport. Aber ich habe auch zwei Bücher gekauft. Ein Buch über die österreichische Geschichte und einen Fremdenführer. Ich will diesen Land mit allen Facetten erleben.“ Die Familie ist übrigens an seiner Seite. Auch Sohnemann Paolo. „Er ist 15 Jahre alt, wird hier zur Schule gehen. Er liebt Basketball, ist immer mit diesem Sport aufgewachsen. Ich arbeite immerhin schon 22 Jahre in diesem Bereich - er war von klein auf immer dabei. Meiner Frau war vor über 20 Jahren klar, dass mein Job ein ständiges Reisen bedeutet.“ Seine Ziele mit den Bulls sind klar: „Der Klub feiert in drei Jahren 50-jähriges Bestehen. Ich werde in drei Jahren 50 Jahre. Wir sind also vor einem historischen Punkt: Es ist ein Prozess, aber wir wollen in Zukunft wieder Titel holen. Und da will ich dabei sein.“
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