2400 Festnahmen
Klimaaktivisten blockierten Autobahn in Den Haag
In Den Haag blockierten Klimaaktivistinnen und -klimaaktivisten am Samstag eine Autobahn unweit des Parlaments- und Regierungsviertels. Unter ihnen waren auch zahlreiche Minderjährige. Die niederländische Polizei setzte Wasserwerfer ein, um die Gruppe Extinction Rebellion (XR) von der Straße zu vertreiben.
Davon postete sie ein Video auf der Plattform X (früher Twitter). Zahlreiche Schaulustige hatten sich versammelt, als die Polizei die Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten aufforderte, die Autobahn A12 in Den Haag zu verlassen. Ein Großteil habe nicht darauf reagiert, weshalb es zu einigen Festnahmen gekommen sei, heißt es weiter auf X. Am Samstagabend wurde schließlich bekannt, dass 2400 Menschen vorübergehend festgenommen wurden. Die Demonstrierenden kamen in ein Stadion und wurden später wieder freigelassen.
Hier sehen Sie das Video der Polizei in Den Haag.
Festnahmen provoziert?
Die Polizeichefin von Den Haag, Karin Krukkert, warf den Organisatorinnen und Organisatoren des Protests gar vor, die Festnahmen provoziert zu haben, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Auf diese Weise werde die Polizei von Notfalleinsätzen und dem Aufklären von Straftaten abgehalten, sagte sie.
Laut einem Behördensprecher wurde die Gruppe bereits zuvor aufgerufen, ihre Demonstration in der Nähe des Hauptbahnhofs von Den Haag abzuhalten, wo dies legal sei. Verkehrsverzögerungen wurden gemeldet, Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer gebeten, Anweisungen auf Schildern zu befolgen. Im Einsatz war zudem ein Verkehrsleiter. Die Autobahn wurde bereits zum achten Mal von der Aktivismus-Gruppe blockiert.
Ab sofort tägliche Aktion?
Am Samstag gab es zudem eine zweite Klimademonstration. Aus der Stadt hieß es, dass sich Bürgerinnen und Bürger der genehmigten Veranstaltung anschließen sollen, anstatt zur A12 zu kommen. Eigenen Angaben zufolge will die Gruppe Extinction Rebellion die Autobahn aber künftig täglich blockieren - und zwar so lange, bis in den Niederlanden sämtliche staatliche Subventionen für fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas gestrichen werden.
Laut den Aktivistinnen und Aktivisten hat die Regierung unter anderem versprochen, Steuervergünstigungen für die Luft- und Schifffahrt sowie die Erzeugung von Strom mit fossilen Energieträgern und die Ölförderung abzubauen, das aber nicht eingehalten. Bei einer ähnlichen Protestaktion der Gruppe auf der A12 waren Ende Mai ungefähr 1600 Demonstrierende zeitweise festgenommen worden.
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