Von den zwei Österreichern, die sich auf der von den schweren Unwettern stark betroffenen Halbinsel Pilion in Griechenland aufgehalten haben, gibt es weiterhin kein Lebenszeichen. „Sie wurden noch nicht gefunden“, bestätigte am Sonntag eine Sprecherin des Außenministeriums. Die Zahl der Todesopfer in den überfluteten Gebieten ist mittlerweile auf elf gestiegen.
Am Samstag entdeckten Einwohner der Insel Euböa die Leiche eines Mannes, der seit drei Tagen vermisst wurde, wie der Sender ERT am Sonntag berichtete. Offiziell werden noch sechs Menschen vermisst, darunter auch das Ehepaar aus Österreich.
Paar floh auf Hügel - seither vermisst
Laut dem Nachrichtenportal ekathimerini.com handelt es sich um ein frisch vermähltes Paar aus Graz, dessen Ferienunterkunft am Dienstag in der Region Pilion weggeschwemmt wurde. Demnach floh das Paar auf einen Hügel, um den Wassermassen zu entkommen. Seither wird es vermisst.
Die Rettungsmannschaften konnten bisher noch längst nicht alle vom Wasser abgeschnittenen Dörfer erreichen. Zudem erhöht sich wegen des stehenden Wassers Tag für Tag die Gefahr von Seuchen. In der weitgehend ländlichen Region liegen tote Schafe, Ziegen, Schweine, Hunde und Katzen.
Epidemiologe warnt von Seuchengefahr
Bereits jetzt sei die Zahl der Mücken enorm gestiegen, berichteten Reporter. Den Menschen wurde dringend geraten, nur sicheres Trinkwasser etwa aus Flaschen zu nutzen, auf keinen Fall das Wasser der Überschwemmungen. „Es besteht Seuchengefahr“, warnte der Epidemiologe Gikas Magiorkinis im Nachrichtensender Skai am Sonntag.
73.000 Hektar stehen unter Wasser
Mit Hubschraubern, Schlauchbooten und Traktoren wurden das ganze Wochenende über weiterhin Menschen gerettet. Nach Schätzungen der Behörden stehen mehr als 73.000 Hektar unter Wasser. Wegen der schweren Schäden und dem Chaos auf zerstörten und überschwemmten Straßen wurde der Beginn des Schuljahres, in Griechenland an diesem Montag, in der Region aufgeschoben.
70 km langes Autobahnstück gesperrt
Wegen der Überschwemmungen blieb am Sonntag außerdem die Autobahn zwischen Athen und der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki entlang eines rund 70 Kilometer langen Abschnitts gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Reisende zwischen Nord- und Südgriechenland müssen große Umwege in Kauf nehmen.
Regierungschef versprach rasche Hilfe
In der zum größten Teil verschlammten Hafenstadt Volos haben bereits die Arbeiten zur Wiederherstellung der Wasser- und Stromversorgung begonnen. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hatte am Freitag die von den Überschwemmungen heimgesuchten Regionen inspiziert. Er versprach den Menschen rasche und unbürokratische finanzielle Hilfe.
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