Das Erdbeben in Marokko zog seine Kreise bis nach Niederösterreich. Die mächtigen Erschütterungen wurden auch von den sensiblen Messgeräten in der Talsperre der EVN in Ottenstein registriert.
Wir haben das fürchterliche Erdbeben in Marokko in unseren Sperren Ottenstein und Dobra rasch registriert. Denn unsere Messinstrumente sind so fein kalibriert, dass sie bei jeder derartigen Naturkatastrophe auch bei uns binnen kürzester Zeit ausschlagen“, schildern EVN-Experte Stefan Zach und der Ottensteiner Werksleiter Erich Binder. In beiden Staumauern zeichnen diese sensiblen Sonden jede größere Erschütterung – auch noch in 1000 Kilometern Entfernung – auf.
Ihre Hauptaufgaben ist allerdings die Überwachung jeder Veränderung in der massiven Stahlbetonwand, die 73 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten muss und deren Dimensionen – 69 Meter hoch, bis zu 24 Meter dick – gewaltig sind. Jahreszeitenbedingt dehnt sich das energetische Bollwerk im Herzen des Waldviertels im Sommer geringfügig aus und reduziert sein Volumen wieder in der kalten Jahreszeit. Am Wochenende, sofort nach den ersten Hiobsbotschaften über das ferne Bebenereignis, war Binder mit seinen Experten zu den Hängeloten in der Staumauer geeilt.
Kraftwerksleiter kann nichts mehr erschüttern
Der erfahrene Spezialist und Zach konnten aber rasch Entwarnung geben. „Unsere Mauer weist nicht den feinsten Riss auf. Im Zweifel mache ich mir selbst ein Bild und nehme eine Kontrolle vor. So auch jetzt“, versichert Binder, den im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr erschüttern kann. Dass von draußen gewaltige Wassermassen gegen den Stahlbetonwall drücken und leise surrend Ökostrom für 20.000 Haushalte liefern, ist in der Tiefe nie zu spüren. Doch die wachsame EVN-Mannschaft in Ottenstein hält weiter treu die Stellung. Und das rund um die Uhr...
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