Vorstoß in Tirol

ÖVP-Landesrätin liebäugelt mit gemeinsamer Schule

Tirol
11.09.2023 11:30

Die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen war und ist ein ideologisches Streitthema. Nun kommt eine Sympathiebekundung von unerwarteter Seite. Tirols Bildungslandesrätin Cornelia Hagele von der ÖVP wagt sich auf vermintes Terrain. Sie kann der Idee einiges abgewinnen. Damit ist sie in den eigenen Reihen nicht mehr alleine. 

Nur wenige europäische Staaten halten daran fest, Kinder in Mittelschüler und Gymnasiasten zu unterteilen - Österreich tut es. Tirols Bildungslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) bekam dieser Tage bei einer Studienreise Einblick in die finnische Gesamtschule. Dort sitzen Kinder bis zum 15. Lebensjahr in einer Klasse.

Zitat Icon

Das Konzept der gemeinsamen Schule hat schon Charme.

(Bild: Birbaumer Christof)

Bildungslandesrätin Cornelia Hagele

Keine Denkverbote auferlegen
Gegenüber der „Krone“ meint Hagele, dass sie dem System durchaus etwas abgewinnen könne. „Das hat schon Charme“, sagt sie. Das ist bemerkenswert, zumal die ÖVP nicht als Befürworterin der gemeinsamen Schule bekannt ist.

Hagele spricht davon, dass man sich zum Wohl der Kinder keine Denkverbote auferlegen dürfe und verweist auf Vorarlberg, wo sich Parteikollegen ebenso dafür aussprechen. Vorarlbergs Regierung will die gemeinsame Schule, gegen ein Pilotprojekt gibt es aber Widerstand.

Zitat Icon

Kinder leben heute in zwei Welten und können nicht voneinander lernen.

(Bild: Birbaumer Christof)

Gregor Örley, Pädagogische Hochschule Tirol

Kinder leben in zwei Welten, können nicht voneinander lernen
Gregor Örley, jahrelang Direktor der Praxismittelschule an der Pädagogischen Hochschule Tirol, hat zum Thema geforscht und ist Teil der Initiative „Zukunft Schule jetzt“, die sich für Chancengleichheit einsetzt. Örley beobachtet vor allem in Innsbruck eine Trennung der Schulen „in zwei Welten“, in denen sich die Kinder nie wieder begegnen und damit nicht voneinander lernen können.

„Man muss das Gymnasium ja nicht gleich abschaffen, aber von mehr Zusammenarbeit unter Schulen profitieren alle“, lautet Örleys Vorschlag. In seinem Haus hat der Pädagoge immer darauf geachtet, dass in jeder Klasse verschiedene Leistungsniveaus vertreten sind: „Ich sehe viele Vorteile für alle Kinder.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt