Drei Wochen nachdem er Spaniens Stürmerin Jennifer Hermoso ohne deren Zustimmung auf den Mund geküsst und damit einen Skandal ausgelöst hatte, hat Verbandschef Luis Rubiales seinen Rücktritt bekannt gegeben. Er könne seine Arbeit so nicht mehr weitermachen, erklärte der 46-Jährige in einem Schreiben.
Rubiales hatte am 20. August bei der Ehrung des spanischen Weltmeister-Teams nach dem Finale gegen England (1:0) die Hermoso auf den Mund geküsst.
Wehrte sich lange
Diese erstattete später Anzeige. Ein spanischer Staatsanwalt hatte vergangene Woche beim Obersten Gerichtshof eine Klage gegen Rubiales wegen sexueller Nötigung eingereicht. Trotz globaler Entrüstung, der Suspendierung durch den Weltverband (FIFA), eines Streiks der Nationalspielerinnen und einer Rücktrittswelle im Trainerstab des Frauen-Nationalteams hatte Rubiales zunächst an seinem Amt festgehalten.
Nun zog er die Konsequenzen. Auch seine Tätigkeit als Vizepräsident der UEFA führt Rubiales nicht fort. „Nach der raschen Suspendierung durch die FIFA und den übrigen gegen mich eingeleiteten Verfahren ist klar, dass ich nicht in meine Position zurückkehren kann“, meinte Rubiales in seiner Erklärung. Ein Abwarten und Festhalten werde „weder dem Verband noch dem spanischen Fußball etwas Gutes bringen. Unter anderem, weil es de facto Kräfte gibt, die meine Rückkehr verhindern werden“, fügte er hinzu.
„Glaube an die Wahrheit“
Rubiales besteht darauf, dass der Kuss einvernehmlich war. „Ich glaube an die Wahrheit und werde alles in meiner Macht stehende tun, damit sie sich durchsetzt.“ Rubiales gab zudem am Sonntag dem britischen Journalisten Piers Morgan ein Interview über seinen Rücktritt. Die Folge der Talkshow „Piers Morgan Uncensored“ wurde noch nicht ausgestrahlt, der Moderator veröffentlichte aber einen kurzen Ausschnitt des Gesprächs via Social Media.
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