Wir kennen sie und lieben sie, Nina Proll, Ex-„Vorstadtweib“ spricht mit Talkmasterin Vera Russwurm über Ihr Solo-Programm und den Unterschied in der Zusammenarbeit zwischen dem eigenen Mann und anderen Kollegen.
„Krone“: Nina, du drehst gerade einen Ausseer-Krimi, bereitest dich auf eine gemeinsame Lesung mit deinem Mann Gregor Bloéb vor und auf dein Solo-Programm?
Nina Proll: Ja, ein bisschen viel auf einmal, aber besser so als Stillstand.
Hat’s den je gegeben?
(lacht) Nein, eigentlich nicht. Meine erste TV-Rolle hab ich schon während meiner Ausbildung bekommen - da hab ich mit 21 eine 17-Jährige gespielt und hatte das Gefühl, dafür viel zu alt zu sein - und dann hat eine Rolle die nächste ergeben. Irgendwann hab ich akzeptiert, dass das mein Weg ist, obwohl ich ja eine Musical-Ausbildung habe und eigentlich immer nur singen und tanzen wollte.
Zumindest singst du in deinem Solo-Programm!
(lacht) Ja Es heißt „Kann denn Liebe Sünde sein“, und ich versuch dabei auf humorvolle Weise, der Sünde auf den Grund zu gehen und herauszufinden, wie sich die Sünde verändert hat.
Wie hat sie sich verändert?
(lacht) Da muss man in mein Programm kommen!
Du spielst Klavier?
Ja, aber ich kann’s nicht wirklich. Ich hab mit zwölf angefangen und es bald wieder aufgegeben - ich war einfach so schlecht. Erst mit Mitte vierzig hab ich wieder begonnen, weil ich’s jetzt endlich wirklich lernen will!
Wie weit du schon bist, davon können sich Freunde und Verwandte aus deiner Waldviertler Zeit im Oktober schon ein Bild machen?
Ja, aber vorher spiele ich das Programm noch in St. Florian in Oberösterreich, denn es ist viel leichter, vor fremden Menschen aufzutreten als vor Menschen, die man von klein auf kennt.
Ihr lebt heute mit euren zwei Buben in Innsbruck, aber du warst bis zwölf bei deiner Oma im Waldviertel und bist dann in Wien zur Schule gegangen. Was empfindest du am ehesten als Heimat?
Das Aufwachsen im Waldviertel - in Haugschlag bei Litschau - war sicher meine prägendste Zeit. Ich bin auch immer wieder und sehr gerne dort, weil mein Bruder und ich von unserem Vater dort ein Haus geerbt haben. Andererseits bin ich jetzt sehr mit Tirol verbunden, weil ich selber Kinder hab und eben das jetzt mein Zuhause ist. Im Übrigen ist es komisch: Sowohl bei meinen Kindern als auch bei meinen Verwandten im Waldviertel hab ich das Gefühl, die wissen eigentlich gar nicht, was ich hauptberuflich mach.
Sie haben dich doch sicher irgendwann in den „Vorstadtweibern“ wahrgenommen?
Ja, schon, aber ich war noch nie „live“ vor Ort!
Das wird sich nach diesem Auftritt vermutlich ändern! Und damit dir ja nicht fad wird, machst du im Oktober auch noch eine szenische Lesung gemeinsam mit deinem Mann aus dem berühmten „Reigen“ von Schnitzler?
Ja, in Graz! Ich freu mich schon sehr drauf, weil ich was gesucht hab, was wir gemeinsam machen können; und den „Reigen“ liebe ich seit jeher! Da geht’s um das alte Spiel von Begehren und Begehrtwerden - wobei immer einer mehr will als der andere, und ich find’s spannend, wie sich dadurch auch die Machtverhältnisse umdrehen! Und interessant auch - je höher die soziale Schicht, desto länger dauert’s, dass sich einer auf den anderen einlässt.
Welche Rollen spielst du?
Ich spiel das „Süße Mädel“, die „Junge Frau“ und die „Schauspielerin“.
Mit dem eigenen Mann eine erotische Performance abzuliefern - ist das eine besondere Herausforderung?
Eigentlich nicht. Es ist nicht anders als mit fremden Kollegen. Ich glaube, das, was im Kopf des Zuschauers passiert, macht den Unterschied. Und für mich ist der Unterschied, dass Kollegen Vorschläge und Kritik eher annehmen als mein Mann. Er hat dann immer den Schalk in den Augen oder macht dann extra was, um mich zu ärgern. Ich fühl mich von fremden Kollegen einfach ernster genommen!
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