Körpersprache-Expertin

Das steckt hinter Prinz Harrys Jackett-Marotte

Royals
11.09.2023 13:30

Locker, lässig, lustig. So präsentiert sich Prinz Harry in der Öffentlichkeit. Mit lieben Anekdoten über Ehefrau Meghan und charmanten Deutschkenntnissen - „ich bin ein Düsseldorfer“ - eröffnete Prinz Harry am Samstag die Invictus Games. Eine Marotte des Prinzen zeigt aber, dass der jüngere Sohn des britischen Königs Charles hinter der lässigen Fassade Unsicherheit verbirgt.

Eigentlich sieht die Etikette vor, dass Männer, die ein Jackett tragen, dieses im Stehen schließen. Prinz Harry pfeift auf diese Regel, wie in Düsseldorf zu sehen war. Er lässt sein Sakko immer offen und hat außerdem eine witzige Marotte entwickelt. Immer wieder hält er sich das Jackett mit der Hand zu, sodass es dann doch geschlossen ist. Wer nervös ist, weiß oft nicht, wohin mit seinen Händen und Harry will seine Hände offenbar so beschäftigen.

Barrieregesten
Das bestätigte die Körpersprache-Expertin Judi James gegenüber der britischen „Daily Mail“. Sie erklärte, dass es sich bei der Zuknöpfgeste um eine „Barrieregeste“ handelt und dem Selbstschutz diene.

Royals sei es nicht erlaubt, „ihre Arme zu verschränken oder ausgeprägte Rituale zum Selbstschutz zu verwenden“, erläuterte sie. Auch andere Royals hätten solche Barrieregesten entwickelt.

Das offene Jackett wirkt natürlich lässiger. (Bild: APA/AFP/Odd ANDERSEN)
Das offene Jackett wirkt natürlich lässiger.
Zugleich beschäftigt sie Harrys Hände. (Bild: Fabian Strauch / dpa / picturedesk.com)
Zugleich beschäftigt sie Harrys Hände.

„Wunsch nach Selbstschutz“
„Charles spielt mit seinen Manschetten und die verstorbene Königin berührte den Griff ihrer Handtasche, um unter Druck auch nur eine teilweise Barriere zu schaffen“, so die Expertin.

Sie erklärte weiter: „Harrys verkürzte Barrieregeste ist das Berühren der Jackenknöpfe, was auf einen kleinen Wunsch nach Selbstschutz hinter den äußeren Signalen von Selbstvertrauen und Begeisterung hindeutet.“

Deutlich für die Expertin war an Harrys Körpersprache aber auch, dass er den Wunsch habe, wieder mit Menschen zusammen zu sein, die wie er in der Armee gedient haben.

In seiner Biografie „Spare“ widmet der 38-Jährige seiner Militärzeit ein ausführliches Kapitel.

„Echte Empathie“
Judie James dazu: „Seine Körperhaltung sieht ansonsten militärisch aus, mit gespreizter Brust und vom Oberkörper weggehaltenen Armen, die eine Sehnsucht zeigen, wieder bei den Menschen zu sein, mit denen er echte Empathie hat.“

Der britische Prinz, der seit 2020 mit seiner Familie in Kalifornien lebt, wird am Freitag in Düsseldorf seinen 39. Geburtstag feiern. Es heißt, dass seine Frau Meghan im Laufe der Woche anreisen werde. Ob sie bei der Schlusszeremonie auf der Bühne stehen wird, ist unklar.

Die Invictus Games gehören auch zur persönlichen Liebesgeschichte von Prinz Harry und Meghan Markle. Immerhin haben die beiden sich 2017 bei den Kriegsversehrtenspielen in Toronto zum ersten Mal zusammen als Paar gezeigt.

Prinz Harry und Meghan Markle 2017 bei den Invictus Games in Toronto (Bild: APA/AFP/Chris Jackson Collection/Chris Jackson)
Prinz Harry und Meghan Markle 2017 bei den Invictus Games in Toronto

2014 gegründet
Die Invictus Games sind ein 2014 von Prinz Harry ins Leben gerufener Sportwettbewerb für Kriegsversehrte, der in der Regel alle zwei Jahre stattfindet. Der Wettbewerb wird nun erstmals in Deutschland ausgetragen.

Mehr als 500 verwundete, verletzte und erkrankte Soldatinnen und Soldaten sowie Veteranen aus 21 Nationen treten in Düsseldorf in zehn Sportarten gegeneinander an. Rund die Hälfte der Wettkämpfer leidet vor allem unter psychischen Schäden.

Harry verliert gegen Pistorius
Am Samstagabend waren Prinz Harry und der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius Gäste im ZDF-„Sportstudio“, wo Pistorius Harry im Torwandschießen schlug. Harry bedankte sich dort für den „warmen Empfang“ in Düsseldorf. Dass im Laufe der Zeit weitere Nationen und immer mehr Teilnehmende bei den Invictus Games dazugekommen seien, sei „fantastisch“. Mit den Wettkämpfen für Kriegsversehrte sei eine Plattform geschaffen worden, „dass diese Menschen aufleben und sich entwickeln können“.

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(Bild: kmm)



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