Neubau-Mietwohnungen abseits des sozialen Wohnbaus werden in Wien zum Luxus: In keinem anderen Bundesland sind die Preise so explodiert. Für jede fünfte Wohnung in Wien gilt damit auch kein Mietpreisdeckel.
Eine frei finanzierte Neubau-Wohnung in Wien um 4,5 € pro Quadratmeter mieten? Das war einmal. Um genau zu sein, im Jahr 2010. Inzwischen liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Neubaumieten in Wien bei 9,7 Euro, eine Steigerung um 114 Prozent. Eine 50-Quadratmeter-Wohnung um 500 Euro Kaltmiete pro Monat ist also inzwischen „normal“. Das ist die höchste Steigerung bei Mietpreisen unter allen Bundesländern, wie ein aktueller Zahlenvergleich des Momentum-Instituts ergibt.
18 Prozent der Wiener ohne Mietpreisdeckel
Bedeutsam ist die steigende „Fieberkurve“ bei den Neubau-Mieten auch wegen des Regierungsvorschlags für einen Mietpreisdeckel. Der soll für frei finanzierte Neubauten nicht gelten. 18 Prozent der Wiener Hauptwohnsitze, und damit rund ein Fünftel aller Wohnungen, fallen unter diese - ungebremste - Mietkategorie, die auch Mietzinserhöhungen entsprechend der Inflation zulässt.
Dass die Nachfrage nach Wohnraum in Wien die Preise in die Höhe treibt, merkt man auch schon im Umland: Die zweit- und dritthöchsten Preissteigerungen sind mit 66% beziehungsweise 65% in Niederösterreich und im Burgenland zu verzeichnen, dort freilich noch mit vergleichsweise moderaten Mietpreisen von 7,8€ beziehungsweise 6,3€ pro Quadratmeter.
Tröstlich ist für Wiener nur, dass der Anteil an frei finanzierten Mietwohnungen in anderen Bundesländern noch weit höher ist: In Vorarlberg, Tirol und Salzburg haben rund vier von zehn Wohnungen keinerlei Mietpreisgrenzen nach oben, und ebenfalls Quadratmeterpreise wie Wien, oder sogar darüber.
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