Waffenhilfe?

Kreml bestätigt geplantes Treffen mit Kim Jong Un

Ausland
11.09.2023 13:44

Der Kreml hat ein geplantes Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Russland bestätigt. Zuvor hatte es bereits entsprechende Berichte gegeben. Auf der Agenda soll unter anderem gegenseitige Waffenhilfe stehen.

Auf Einladung Putins werde Kim in den kommenden Tagen Russland einen offiziellen Besuch abstatten, teilte der Kreml am Montag auf seiner Website mit. Kim ist offenbar bereits per Bahn zum Treffen mit Putin unterwegs. Der nordkoreanische Machthaber reist in einem gepanzerten Sonderzug in den Nordosten seines Landes, wo Nordkorea ein vergleichsweise kurzes Grenzstück mit Russland teilt.

Bei dem geplanten Gespräch dürfte es um Waffenlieferungen gehen. Nordkorea könnte Russland für den Krieg in der Ukraine Artilleriemunition und Panzerabwehrraketen liefern. Im Gegenzug könnte das weitgehend abgeschottete, hochgerüstete, aber arme Land von Russland moderne Technik für Satelliten und Atom-U-Boote erhalten. Der Krieg ist für Russland wesentlich langwieriger, kostspieliger und verlustreicher als ursprünglich gedacht. Die eigene Rüstungsindustrie kann die Verluste an Waffen und Munition nicht mehr ausgleichen. Deshalb sollen bereits im Iran Drohnen des Typs Shahed gekauft worden sein.

von links: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Russlands Präsident Wladimir Putin im Fernsehen (Bild: AP)
von links: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Russlands Präsident Wladimir Putin im Fernsehen

Nordkorea gilt bereits als möglicher Lieferant für Artilleriemunition und Raketen, denn Pjöngjang hat sich auf die Modernisierung sowjetischer Waffensysteme spezialisiert. Auf der Gegenseite könnte Russland seinem Nachbarn Hilfe bei seinem Atomprogramm leisten und auch in wirtschaftlichen Fragen. Ein weiteres Feld wäre humanitärer Hilfe.

Weitere Isolation? 
Die US-Regierung hatte erst vergangene Woche gesagt, die Verhandlungen der beiden Staaten kämen voran. US-Vize-Präsidentin Kamala Harris sprach von einem großen Fehler. Für Nordkorea und Russland würde ein solcher Austausch von Waffen und Technologie eine weitere Isolation bedeuten, sagte sie. Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, drohte, Nordkorea werde innerhalb der internationalen Gemeinschaft einen Preis dafür zahlen, wenn es Russland mit Waffen versorge.

Kims Reise nach Russland ist seine erste Auslandsreise seit mehr als vier Jahren. Zuletzt war er 2019 nach Wladiwostok gereist und dort Putin bei ihrem ersten Gipfeltreffen begegnet, nachdem die Atomabrüstungsgespräche mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump gescheitert waren. Wladiwostok liegt an der Pazifik-Küste Russlands und ist nur 130 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt. Dort soll das Treffen auch diesmal stattfinden.

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