Waffenhilfe?
Kreml bestätigt geplantes Treffen mit Kim Jong Un
Der Kreml hat ein geplantes Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Russland bestätigt. Zuvor hatte es bereits entsprechende Berichte gegeben. Auf der Agenda soll unter anderem gegenseitige Waffenhilfe stehen.
Auf Einladung Putins werde Kim in den kommenden Tagen Russland einen offiziellen Besuch abstatten, teilte der Kreml am Montag auf seiner Website mit. Kim ist offenbar bereits per Bahn zum Treffen mit Putin unterwegs. Der nordkoreanische Machthaber reist in einem gepanzerten Sonderzug in den Nordosten seines Landes, wo Nordkorea ein vergleichsweise kurzes Grenzstück mit Russland teilt.
Bei dem geplanten Gespräch dürfte es um Waffenlieferungen gehen. Nordkorea könnte Russland für den Krieg in der Ukraine Artilleriemunition und Panzerabwehrraketen liefern. Im Gegenzug könnte das weitgehend abgeschottete, hochgerüstete, aber arme Land von Russland moderne Technik für Satelliten und Atom-U-Boote erhalten. Der Krieg ist für Russland wesentlich langwieriger, kostspieliger und verlustreicher als ursprünglich gedacht. Die eigene Rüstungsindustrie kann die Verluste an Waffen und Munition nicht mehr ausgleichen. Deshalb sollen bereits im Iran Drohnen des Typs Shahed gekauft worden sein.
Nordkorea gilt bereits als möglicher Lieferant für Artilleriemunition und Raketen, denn Pjöngjang hat sich auf die Modernisierung sowjetischer Waffensysteme spezialisiert. Auf der Gegenseite könnte Russland seinem Nachbarn Hilfe bei seinem Atomprogramm leisten und auch in wirtschaftlichen Fragen. Ein weiteres Feld wäre humanitärer Hilfe.
Weitere Isolation?
Die US-Regierung hatte erst vergangene Woche gesagt, die Verhandlungen der beiden Staaten kämen voran. US-Vize-Präsidentin Kamala Harris sprach von einem großen Fehler. Für Nordkorea und Russland würde ein solcher Austausch von Waffen und Technologie eine weitere Isolation bedeuten, sagte sie. Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, drohte, Nordkorea werde innerhalb der internationalen Gemeinschaft einen Preis dafür zahlen, wenn es Russland mit Waffen versorge.
Kims Reise nach Russland ist seine erste Auslandsreise seit mehr als vier Jahren. Zuletzt war er 2019 nach Wladiwostok gereist und dort Putin bei ihrem ersten Gipfeltreffen begegnet, nachdem die Atomabrüstungsgespräche mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump gescheitert waren. Wladiwostok liegt an der Pazifik-Küste Russlands und ist nur 130 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt. Dort soll das Treffen auch diesmal stattfinden.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.