Wahre Begebenheit
Theater Jena bringt Hundekot-Attacke auf die Bühne
Die Hundekot-Attacke eines Choreografen auf eine Kritikerin wird in Jena auf die Bühne gebracht. Es handle sich um eine Vorstellung über Finsternis, Schönheit und Vergebung, basierend auf einer wahren Begebenheit, teilte das Theater am Montag mit.
Dabei geht es um ein Stück im Stück: Verhandelt wird, wie ein Kollektiv die Hundekot-Attacke als Grundlage für eine Inszenierung nimmt. Während der Proben bekommen die Kunstschaffenden aber Angst davor, sich selbst mit dem Vorhaben in Teufels Küche zu bringen und geraten in Streit untereinander. Regie führt Walter Bart, der zum niederländischen Kollektiv Wunderbaum gehört. Das Stück wurde gemeinsam mit einem Ensemble entwickelt und feiert voraussichtlich am 27. Oktober Premiere.
Wie berichtet, hatte der Choreograf Marco Goecke im Februar im Foyer des Opernhauses Hannover eine Kritikerin mit Hundekot beschmiert. Zuvor hatte er der Journalistin vorgeworfen, immer „schlimme, persönliche“ Kritiken zu schreiben. Im Nachhinein sprach der preisgekrönte Künstler von einer Überreaktion, aber er und seine Arbeit seien durch die Kritikerin Wiebke Hüster „beschmutzt“ worden. Sie hatte beispielsweise eine seiner Inszenierungen als „Blamage und Frechheit“ bezeichnet.
Goecke hatte während der Konfrontation laut eigener Aussage gerade ein Sackerl mit Kot seines Hundes bei sich gehabt, das er eigentlich nur entsorgen wollte. Die Polizei ermittelte nach der Attacke wegen Körperverletzung und Beleidigung. Zudem trennte sich das Staatstheater Hannover von dem Künstler. Laut Medienberichten soll aber wieder über eine Zusammenarbeit mit ihm nachgedacht werden (siehe Video oben).
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