Kommuniziert wird digital, aber zumindest trifft man sich noch in der Realität: So könnte man kurz die aktuelle Jugend-Medien-Studie zusammenfassen. Passend zum gestrigen Schulstart wurden die Ergebnisse der „größten und umfassendsten Medienumfrage Österreichs“ präsentiert.
Dabei wurden 500 Jugendliche zwischen elf und 18 Jahren, 300 Eltern und 200 Pädagogen befragt. Das Ergebnis wurde auf nicht weniger als 160 Seiten zusammengefasst. Ein Ergebnis sticht einem sofort ins Auge: „Jugendliche verbringen im Schnitt 130 Minuten täglich im Internet. Eine beeindruckende Zahl“, muss auch Bildungslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) eingestehen.
Kommunikation mit den Eltern über WhatsApp
Die beliebtesten sozialen Netzwerke sind WhatsApp, YouTube, Instagram, Snapchat und TikTok. Vor allem TikTok – auf dieser Plattform werden hauptsächlich Kurzvideos gepostet – verleitet zu besonders intensiver Nutzung. Ein Drittel der Befragten gab an, ein bis drei Stunden am Tag auf dieser Plattform zu verbringen.
Ich appelliere an die Eltern, genau hinzusehen, was die Kinder im Internet konsumieren und mit ihnen darüber zu sprechen.
Bildungslandesrätin und LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP)
Bild: Dostal Harald
„Für dreizehn Prozent reichten drei Stunden am Tag nicht einmal aus, sie sind noch länger auf TikTok unterwegs. Im Schnitt sind es rund 85 Minuten am Tag. Bei Snapchat und YouTube sind es 70 Minuten am Tag“, weiß David Pfarrhofer, Geschäftsführer des market Instituts. Die digitale Kommunikation hat auch Auswirkungen auf den Familienalltag. Drei Viertel der Eltern kommunizieren fast täglich via WhatsApp mit ihren Kindern.
Geheimnisse und Gefahren in sozialen Netzwerken
Trotzdem wissen die Eltern nicht alles von ihren Liebsten. Rund ein Drittel der Jugendlichen hat rund um die Tätigkeiten in sozialen Netzwerken Geheimnisse vor den Eltern. Bei den 15- bis 18-Jährigen ist es beinahe die Hälfte. Und das, obwohl jeder Vierte der Jugendlichen (18 Prozent) Opfer von sexueller Belästigung in Online-Chats wurde. Weitere Gefahren, die von den Eltern oft unterschätzt werden: Kontaktaufnahme durch unbekannte, fremde Personen (31 Prozent), Beschimpfungen (18 Prozent) oder das Verbreiten von Unwahrheiten (15 Prozent).
Hauptansprechpartner bei Problemen im Internet sind vor den Eltern die Freunde. Und für eine gute Freundschaft schätzen die Elf- bis 18-Jährigen weiterhin persönliche Treffen als unverzichtbar ein. Für 91 Prozent ist regelmäßiges Treffen zumindest wichtig.
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