EU sieht „Klimarisiko“

Wirtschaftsflaute wird noch länger anhalten

Wirtschaft
11.09.2023 17:17

Die EU sieht für die Eurozone heuer nur 0,8 Prozent Wachstum, dafür sinkt die Inflation.

Die jüngste Prognose der EU-Kommission ist noch pessimistischer als im Frühjahr: Statt ein Prozent wird für 2023 nur noch 0,8 Prozent reales BIP-Wachstum erwartet, 2024 soll es in der Eurozone statt um 1,7 nur um 1,4 Prozent aufwärts gehen. In Deutschland wird die Wirtschaft heuer um 0,4 Prozent schrumpfen.

EU-Wirtschaftskommissar: „Klimarisiko“ traf viele Länder
Im Frühjahr waren mit 1,0 bzw. 1,7 Prozent noch leicht höhere Raten erwartet worden. EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni betonte, das „Klimarisiko“ habe immer mehr Auswirkungen auch für die Wirtschaft. Die außergewöhnlichen Wetterereignisse in diesem Sommer hätten eine ganze Reihe von europäischen Ländern betroffen. „Das Klimarisiko könnte ein makroökonomisches Risiko für die europäische Wirtschaft werden, das müssen wir sehr ernst nehmen. Das Problem besteht und wird immer schlimmer. Das ist eine Herausforderung für uns.“ Es entstünden große Kosten, weil ganze Gebiete wieder aufgebaut werden müssten. Weiters gebe es indirekte Auswirkungen“, so Gentiloni.

Details für Österreich wurden diesmal nicht veröffentlicht. Doch Wifo-Chef Gabriel Felbermayr gab in seinen letzten Äußerungen zu, dass aufgrund der schlechten Auftragslage nicht auszuschließen sei, dass auch Österreich in eine Rezession (=zwei Quartale in Folge mit Rückgang) rutscht. Das letzte Quartal war bereits negativ.

Dafür soll sich die Inflation abschwächen, das ist auch ein Resultat des mageren Wachstums. Für den Euroraum wird im Jahresschnitt 2023 ein Rückgang auf 5,6 Prozent erwartet, im nächsten Jahr auf 2,9 Prozent. In Österreich dürften aber beide Werte höher ausfallen.

Laut EU-Kommission führten die hohen und weiter steigenden Verbraucherpreise für die meisten Waren und Dienstleistungen in den letzten Monaten zu einer schwächeren Binnennachfrage als in der Frühjahrsprognose angenommen. Die Umfrageindikatoren deuteten nun auf eine Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit in den kommenden Monaten hin. Die Weltwirtschaft habe sich etwas besser entwickelt als im Vorjahr. Die schwächere Inflation wird mit sinkenden Energiepreisen und nachlassendem Inflationsdruck bei Nahrungsmitteln und Industriegütern begründet.

Energiepreise sollen weiter sinken
Für den Rest des Jahres 2023 ist ein weiterer Rückgang der Energiepreise zu erwarten, der sich jedoch verlangsamen wird. Im Jahr 2024 werden die Preise voraussichtlich wieder leicht ansteigen, was laut Einschätzung der EU-Kommission auf höhere Ölpreise zurückzuführen ist.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt