Österreich ist nach wie vor ein Bargeld-Land. Bei den elektronischen Transaktionen landen die Österreicherinnen und Österreicher mit durchschnittlich 247 Zahlungen im Jahr 2022 im Vergleich mit 17 anderen europäischen Ländern nur im untersten Drittel. Dennoch ist die Zahl der bargeldlosen Zahlungen im Vergleich zum Jahr davor um sieben Prozent gestiegen.
„In Österreich ist Bargeld nach wie vor ein wichtiges Zahlungsmittel, hier ist für elektronische Transaktionen also noch viel Luft nach oben“, sagt Markus Ampenberger, Zahlungsexperte der Boston Consulting Group (BCG) und Co-Autor des Global Payments Report 2023. Rund um das Bargeld ist in den Sommermonaten in Österreich sogar eine politische Debatte entbrannt, ob das Bargeld eigens in der Verfassung geschützt werden müsse oder nicht.
Die meisten bargeldlosen Zahlungen - also Transaktionen mit Kreditkarte, Bankkarte oder Smartphone - gab es laut dem Report im Vorjahr in Norwegen mit durchschnittlich 708 pro Kopf. Dahinter rangierten Dänemark (610) und Luxemburg (598). Auch Deutschland, wo ebenfalls noch viel Wert auf Bargeld gelegt wird, lag im Ranking mit 284 digitalen Zahlungen vor Österreich. Weniger elektronische Transaktionen als in Österreich gab es beispielsweise in Italien (186) und Malta (180).
Aufwärtstrend wohl vorbei
Die weltweite Payment-Branche hat im vergangenen Jahr ein deutliches Wachstum beim Ertrag von 8,3 Prozent auf 1,6 Billionen US-Dollar erzielt. In den kommenden Jahren dürfte sich das Wachstum allerdings deutlich verlangsamen, erwarten die BCG-Experten. „Gründe für den Bruch des langjährigen Aufwärtstrends ist die zu erwartende Verlagerung des Massenzahlungsverkehrs von Karten auf Konto-zu-Konto-Transaktionen“, so Ampenberger. „Zudem gehen in einigen Märkten die Kartenmargen spürbar zurück.“
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