Nach fünf Jahren wird der Wiener Ringturm wieder vom österreichischen Künstler Gottfried Helnwein verhüllt. Mit dem verstörenden Bild eines Mädchens mit blutverschmiertem Gesicht wollen der Künstler und die Wiener Städtische als Hausherr ein Zeichen gegen häusliche Gewalt setzen.
Das 3000 Quadratmeter große Werk „My Sister“ zeigt das Mädchen zweimal an zwei Fronten des Ringturms: einmal mit geschlossenen und einmal mit geöffneten Augen - ein Symbol auch für das Hin- und Wegschauen beim Thema häusliche Gewalt. Ab 9. Oktober findet im Ringturm auch eine Ausstellung zum Thema statt, die von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden kann.
Bild soll zum Hinschauen zwingen
Der Schock-Effekt ist gewollt. Helnwein betont, es sei die Aufgabe von Kunst, Menschen mit verdrängten Themen wie Gewalt zu konfrontieren. Auch Wiener-Städtische-Vorstand Robert Lasshofer sieht im Bild ein „starkes Zeichen: Gewalt - ob physischer, psychischer oder virtueller Natur - darf niemals toleriert werden. Die Zivilgesellschaft ist dazu aufgerufen, eindeutig Stellung zu beziehen.“
In einer kleineren Version war das Bild bereits an mehreren Stellen in Österreich zu sehen, so auch während des vergangenen Winters am Gerüst des Stephansdoms. Noch nie jedoch wird das Mahnmal gegen Gewalt so unübersehbar sein: Die Verhüllung des Ringturms besteht aus 30 bedruckten Netzbahnen in einer Breite von drei Metern und einer Länge von bis zu 43 Metern.
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