Für Job an Universität

Ex-Ministerin Kneissl zieht nach St. Petersburg

Politik
12.09.2023 10:07

Einen Tag nachdem ihr Engagement für Sibirische Tiger bekannt geworden war, hat die ehemalige österreichische Außenministerin Karin Kneissl am Dienstag verkündet, dass ein Umzug nach Russland bevorsteht. Wegen ihrer Tätigkeit in einem Thinktank der Staatliche Universität wird sie nach St. Petersburg übersiedeln. Die Metropole ist auch die Heimatstadt von Kreml-Chef Wladimir Putin.

„Ich war Co-Gründerin des G.O.R.K.I.-Zentrums und leite es. Weil es dort viel Arbeit gibt und das Zentrum viel Aufmerksamkeit benötigt, kann ich das nicht nebenbei machen und ich habe entschieden, für diese Arbeit nach St. Petersburg zu übersiedeln“, sagte Kneissl der staatlichen Nachrichtenagentur TASS.

Wird Kneissl auch Staatsbürgerschaft annehmen?
Die Ankündigung kommt nicht überraschend: Bereits im Juni die Österreicherin am Rande des Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg erklärt, ernsthaft über eine Übersiedlung nach Russland nachzudenken, gleichzeitig aber für eine russische Staatsbürgerschaft nicht bereit zu sein. Der russische Präsident Wladimir Putin, mit dem sie auf ihrer Hochzeit im südsteirischen Gamlitz im August 2018 getanzt hatte, könnte sie wie andere Promis à la Gérard Depardieu oder Steven Seagal per Erlass jederzeit einbürgern. So sie keine Erlaubnis österreichischer Behörden auf Doppelstaatsbürgerschaft zuvor bekommen hätte, würde Kneissl in diesem Fall ihre österreichische Staatsbürgerschaft jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach verlieren.

Kneissl gibt sich auch während Ukraine-Krieg russlandfreundlich
Nach einer Zwischenstation in Frankreich lebte Kneissl, die sich als „politischer Flüchtling“ bezeichnete und über ein „De facto-Arbeitsverbot“ in Österreich geklagt hatte, zuletzt im Libanon. In den vergangenen Monaten hielt sie sich vermehrt in Russland auf, zeigte bei offiziösen Großveranstaltungen Präsenz und verbrachte den Sommer in einem Dorf in der Provinz. In einem Telegram-Kanal positionierte sie sich aber auch als Tierschützerin und verbreitete etwa Meldungen eines Moskauer Tierheims, das Frauchen oder Herrchen für Boxerhunde suchte. Abgesehen davon schrieb sie über Geopolitik und unterstützte dabei die Sichtweise des Kreml.

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