Das Thema Kinderschutz soll auch in den neuen Lehramtsstudien verankert werden. Das kündigte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Dienstag an. Man werde Maßnahmen setzen, damit Lehrer Anzeichen erkennen können, dass bei einem Kind etwas nicht stimmt. Dazu werde es etwa Fort- und Weiterbildungsangebote geben. „Es wird aber auch in den neuen Lehramtsstudien ein Thema sein müssen.“
Durch eine Novelle des Schulunterrichtsgesetzes sollen Schüler künftig besser vor physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt geschützt werden. Unter anderem sei man auch dabei, entsprechende Kinderschutzkonzepte vorzubereiten, so Polaschek. „Das werden vorgefertigte Texte sein, wo die Schulen nur mehr schulspezifische Dinge hineinschreiben müssen.“
Plakolm will „mehr Tempo beim Thema strengere Strafen“
Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) appellierte erneut, „mehr Tempo beim Thema strengere Strafen“ zu gewinnen. Derzeit sei das Strafmaß etwa bei Kindesmissbrauchsdarstellungen zu niedrig. Außerdem brauche es ein Tätigkeitsverbot im Kinder- und Jugendbereich für verurteilte Sexualstraftäter ab einer bestimmten Strafhöhe.
ÖVP/Grüne: Harte Bandagen bei heiklem Thema Kinder
Derzeit verhandeln ÖVP und Grüne über einen Entwurf zu Verschärfungen im Strafrecht. Nachdem die ÖVP Justizministerin Alma Zadic (Grüne) Säumigkeit vorgeworfen hatte, ortet Grünen-Klubchefin Sigrid Maurer einen „billigen Profilierungsversuch“ von Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP). Laut Grünen kann der fertige Gesetzesentwurf im Oktober beschlossen werden. Die ÖVP sieht noch Nachbesserungsbedarf.
Teichtmeister-Urteil lässt Wogen hochgehen
Die Debatte war insbesondere rund um den Fall Teichtmeister entbrannt, der vielerorts den Ruf nach strengeren Strafen für Darstellungen von Kindesmissbrauch laut werden ließ. Das Urteil gegen den Ex-Burgstar in der vergangenen Woche - bedingte Haft und bedingte Einweisung - hatte neue Emotionen hervorgerufen, auch wenn die nun im Raum stehenden Strafverschärfungen nichts am Ausgang des Prozesses geändert hätten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.