Mit den Planungen für die Regional-Stadtbahn sind Land OÖ und Stadt Linz zuletzt in eine Sackgasse geraten. Ein Gipfel der höchsten politischen Vertreter sollte am Dienstag dazu beitragen, das Vehikel wieder herauszumanövrieren. Laut Bürgermeister Klaus Luger sind beide Seiten zu Kompromissen bereit.
Gegenseitige Vorwürfe, öffentliche Streitereien um die O-Bus-Trassenführung, Vorwurf der Erpressung: In der vergangenen Woche ist es zwischen Vertretern von Land Oberösterreich und der Stadt Linz heftig zur Sache gegangen. Konkret befetzten einander Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) und der Linzer Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) wegen unterschiedlicher Ansichten zur Ausgestaltung der Regional-Stadtbahn.
Abweichen von Absichtserklärung
Wie berichtet, möchte die Stadt Linz die neuen O-Bus-Linien auf der geplanten Trasse der Stadtbahn führen - so hatten es Bund, Land und Stadt in einer Absichtserklärung 2021 vereinbart. In einem Schreiben aus dem Ministerium wird diese Lösung aber kritisch gesehen, weshalb Steinkellner jetzt die Parallelnutzung der Trasse bekämpft.
Stadtbahn jetzt Chefsache
Nachdem die Debatte aus dem Ruder gelaufen war, nahmen sich nun die Chefs der Sache an: Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) führten am Dienstag ein Vier-Augen-Gespräch, um die Stadtbahn wieder in die Spur zu bringen.
„Guter Termin“
Was Stelzer nach dem Gespräch nach außen dringen ließ, war nicht mehr als eine laue Willensbekundung zur Stadtbahn: „Wir wissen um unsere Verantwortung für dieses Jahrhundertprojekt, und wir wollen es auch gemeinsam realisieren.“ Es sei „ein guter Termin“ gewesen, man sei „bei einigen Punkten weitergekommen“.
Teams erarbeiten Lösungsansätze
Ein bisschen mehr ins Detail ging Luger im Gespräch mit der „Krone“: In den kommenden zehn Tagen würden jeweilige Teams an Lösungsvorschlägen arbeiten - Techniker an offenen Fragen der Trassierung, Anwälte an Finanzierungsmöglichkeiten. Auf Basis der Ergebnisse daraus werde es „Ende September, Anfang Oktober“ erneut ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Stelzer und Luger geben. „Es gibt eine Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten, das Projekt ist wieder auf Schiene.“
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