Wähler halten zu ihm
Aiwanger trotz Flugblatt-Affäre im Umfragehoch
Die Oppositionsparteien wollten ihn wegen der antisemitischen Flugblatt-Affäre in seinen Jugendjahren zum Rücktritt aus der bayrischen Regierung drängen. Doch Hubert Aiwanger dürfte den Skandal unbeschadet überstanden haben. Mehr noch: In der Wählergunst haben Aiwanger und seine Freien Wähler noch nie so gut abgeschnitten wie derzeit.
In einer Umfrage im Auftrag des Bayerischen Rundfunks kommen die Freien Wähler auf 17 Prozent. Zur letzten BR-Umfrage im Mai haben sie sogar um fünf Prozentpunkte zugelegt. Gleichzeitig verlor die CSU von Ministerpräsident Markus Söder drei Prozentpunkte. Sie hält derzeit bei 36 Prozent - noch immer ein komfortabler Vorsprung auf den Koalitionspartner.
Aiwanger hatte vor zwei Wochen zunächst schriftlich zurückgewiesen, zu Schulzeiten ein antisemitisches Flugblatt geschrieben zu haben, über das die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet hatte. Gleichzeitig räumte er ein, es seien „ein oder wenige Exemplare“ in seiner Schultasche gefunden worden. Kurz darauf erklärte sich sein Bruder zum Verfasser des Pamphlets.
Aiwangers Entschuldigung und Gegenangriff
In der Folge wurden immer mehr Vorwürfe zu Aiwangers damaligem Verhalten erhoben. Nach mehreren Tagen entschuldigte er sich öffentlich - ging aber zugleich zum Gegenangriff über und beklagte eine politische Kampagne gegen sich. Ministerpräsident Söder hält aber an ihm fest: Eine Entlassung wäre nicht verhältnismäßig, erklärte der Regierungschef in der Vorwoche. Grüne und SPD scheiterten bei einer Sondersitzung im Landtag mit ihrem Antrag auf Entlassung des Vize-Ministerpräsidenten. 19 Abgeordnete stimmten am Donnerstag im Zwischenausschuss für den Antrag, 32 dagegen.
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