Knapp 600 Bürger in Frankenau-Unterpullendorf sind am Freitag und Sonntag aufgerufen, bei Befragung ihre Meinung zu den neuen Photovoltaik-Plänen kundzutun
Neue Photovoltaikparks Ja oder Nein? In den nächsten Tagen sind rund 600 Bürger in Frankenau-Unterpullendorf aufgerufen, ihre Meinung zu zwei Solarparks kundzutun, die in den Ortsteilen Unterpullendorf sowie Kleinmutschen auf einer Fläche von insgesamt 137 Hektar entstehen sollen. Die Parks sollen als Agri-PV betrieben werden, sprich eine landwirtschaftliche Nutzung soll weiter möglich sein.
Sorge um Ökosystem
Es gibt Befürworter, aber auch Kritiker. Zu Letzteren zählt Gustav Preiner, der Teil einer Gruppe von Bürgern ist, die die Pläne kritisch sieht. Er befürchtet durch die Flächen-Photovoltaik einen Eingriff in das Ökosystem. Dass das Areal weiter landwirtschaftlich genutzt werden kann, glaubt er nicht. „Das ist nur eine kosmetische Aktion.“ Photovoltaikanlagen sollten auf bereits versiegelte Flächen und nicht auf Ackerböden entstehen, so Preiner. Statt auf Großanlagen sollte aus seiner Sichtauf Kleinteiligkeit gesetzt werden. Weiters sei die Bevölkerung nicht ausreichend informiert worden. Auch, warum nur die Ortsteile Unterpullendorf und Kleinmutschen befragt werden, sei nicht nachvollziehbar, so Preiner.
Energiewende und zusätzliche Einnahmen
Bürgermeister Paul Fercsak (SPÖ) hingegen befürwortet die Pläne. Man könne nicht ständig über die Energiewende reden und dann sagen: „Aber nicht bei uns“. Die Anlagen seien ein wichtiger Schritt, um unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden. Und: Durch die anfallenden Abgaben werde die Gemeinde über 70.000 Euro an zusätzlichen Einnahmen erhalten. Dass nur die betroffenen Ortsteile befragt werden, sei im entsprechenden Gemeinderatsbeschluss aus 2021 so vorgesehen
Grüne sind für Projekte
Unterstützung für die Pläne gibt es auch von den Bezirks-Grünen: „Die Anlage wird so gebaut, dass darunter weiterhin Landwirtschaft stattfinden kann. Es gibt Blühstreifen für die Artenvielfalt und wir erzeugen unseren eigenen, sauberen Strom“, erklärt Bezirkssprecherin Federica Hannel.
Mehr Unabhängigkeit vom Ausland
Auch die Burgenland Energie betont, dass man immer noch zur rund 50 Prozent ausländischen Energieimporten abhängig sei. Mit diesem Projekt wolle man preis- und energieunabhängiger werden. „Diese Anlage wird zu einer Bürgerenergieanlage, sie senkt auf Dauer die Energiekosten für jeden in der Gemeinde, sichert die landwirtschaftlichen Anbauflächen“, heißt es vom Energieversorger.
Am Ende entscheidet Land
Am Freitag und Sonntag sind die Bürger am Wort. Das Ergebnis der Befragung soll Sonntag feststehen, bindend ist es nicht. Die Letztentscheidung liegt beim Land. An dieses soll der Ausgang der Befragung laut Fercsak weiterkommuniziert werden.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.